Ludwigshafen TDSV droht Zwangsabstieg

MUTTERSTADT. Fußball-Verbandsligist TDSV Mutterstadt ist auf gutem Weg, sportlich den Klassenverbleib zu schaffen. Es ist aber möglich, dass der TDSV vom Verband keine Genehmigung für die nächste Saison bekommt. Wegen Verstoßes gegen die Zulassungsbestimmungen ist der Klub mit einer Geldstrafe belegt worden. Ändert sich nichts, droht der Zwangsabstieg.

Zu 500 Euro Strafe hat die Verbandsspruchkammer des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV) den TDSV verdonnert, weil der Verein trotz mehrfacher Aufforderung noch immer kein Jugendkonzept vorgelegt habe. Zudem hat Ediz Sari, der als Teamchef firmiert, nicht die erforderliche Trainerlizenz. Für diese beiden Punkte muss der Klub möglichst bald eine Lösung präsentieren, wenn er weiter Verbandsliga spielen will. TDSV-Trainer Meliksah Özenc hat die Lizenz, doch ihn betrachtet der SWFV eher als Strohmann. „Wir haben bei den Spielen festgestellt, dass Sari die Anweisungen gibt und Auswechslungen vornimmt. Er ist der Chef, das kann niemand abstreiten“, sagt Jürgen Veth, Vorsitzender des Verbandsspielausschusses. Nach außen hin habe Sari das Sagen. Ein Vorwurf, den TDSV-Manager Cihan Baylan so nicht stehen lassen möchte. „Meliksah ist ein ruhiger Typ, gibt aber auch Anweisungen. Und ein Teamchef hat das Recht, etwas reinzurufen“, wehrt sich Baylan. Man habe, um die Vorgabe des Verbandes zu erfüllen, im Herbst des vergangenen Jahres Özenc zum Lehrgang nach Edenkoben geschickt. „Meliksah und ich sind ein Team. Ich will mich in der kommenden Saison aber etwas zurückziehen und verpasse die ersten Spiele sowieso, weil ich Urlaub habe“, erläutert Sari. Dass der Verband nicht nur beim TDSV genau hinschaut, zeigen die Auflagen für Mombach und Ingelheim, deren Trainer ebenfalls ohne Schein sind. „Ingelheim hat in der kommenden Saison einen lizenzierten Coach, und Mombachs Eberhardt ist für einen Lehrgang angemeldet“, betont Veth. Sari sagt, er wolle zeitnah einen Lehrgang besuchen. Was die Jugend-Spielgemeinschaft mit der FG 08 Mutterstadt anbelangt, so beklagt Veth, dass der TDSV noch immer kein schriftliches Konzept präsentiert habe. „Drei, vier Spieler von uns spielen bei den Bambini, jeweils einer mehr ist es bei den B- und A-Junioren. Alle mit TDSV-Pässen“, entgegnet Baylan. Der Bambini-Trainer komme ebenfalls vom TDSV. In den drei genannten Altersklassen unterhalten die beiden Mutterstadter Klubs eine Spielgemeinschaft. Ob die allerdings noch lange Bestand hat, ist fraglich. „Die Zusammenarbeit mit dem TDSV gestaltet sich schwierig, weil das Engagement seitens unseres Partners fehlt. Wenn man eine Spielgemeinschaft braucht, dann muss man sich mehr einbringen“, fordert Vorsitzender Uwe Tröger. Im Klartext: Der TDSV zahle zwar seinen Beitrag zur Gemeinschaft, die Arbeit würde aber weitgehend der FG zufallen. Ob es nach drei gemeinsamen Jahren weitergehe, werde im Vorstand besprochen. „So fruchtbar wie wir uns das vorgestellt haben, ist die Zusammenarbeit bis heute nicht“, schränkt Tröger ein. Sollte die Spielgemeinschaft auseinanderbrechen, werde sich der TDSV laut Sari nach einem anderen Partner umschauen. Der Verband will zeitig – vermutlich bis Mitte Mai – Fakten sehen und danach eine Entscheidung treffen. Ein weiterer Punkt scheint geklärt. Nach einem Gespräch zwischen gemeinde, Verband und TDSV wird laut Veth ab sofort auf dem Naturrasen gespielt. Das künstliche Grün soll nur in Ausnahmefällen genutzt werden.

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