Ludwigshafen Stadttauben: Bisher kaum betreute Vogelschläge

Zunehmend ein Problem: verwilderte Tauben.
Zunehmend ein Problem: verwilderte Tauben.

Die vom Stadtrat beschlossene Einrichtung von betreuten Taubenschlägen an verschiedenen Standorten ist noch nicht allzu weit fortgeschritten. Eine FWG-Anfrage hat nun ergeben, dass mehrere mögliche Stellen in der Prüfung sind, bislang aber erst ein neues „Vogelhaus“ konkret ist.

Nachdem der Stadtrat bereits im April beschlossen hatte, dem Taubenproblem in Ludwigshafen durch die Einrichtung betreuter Taubenschläge begegnen zu wollen, hat die FWG zur Sitzung des Gremiums am 7. November angefragt, wie es um deren Einrichtung bestellt sei.

Dazu hat die Verwaltung nun mitgeteilt, dass derzeit der Hochbunker in der Rohrlachstraße 36 zum Taubenschlag umfunktioniert wird. Dorthin sollen Mitte 2023 die Vögel aus dem Würfelbunker umziehen, der derzeit noch als Taubenschlag dient. Außerdem sei man für die Betreuung des Taubenschlags in der Gesamtschule Oggersheim aktuell im Gespräch mit dem Verein Stadttaubenprojekt Rhein-Neckar. Dieser habe angeboten, die Pflege der Tauben dort zu übernehmen. Einzelheiten müssten aber noch abgesprochen werden.

Auch Parkhäuser im Blick

Da sich bei der Zählung der Tauben im Stadtgebiet ergeben habe, dass sich besonders viele der Vögel im Bereich Berliner Platz und Bismarckstraße/Bahnhofstraße aufhalten, eigne sich der Dachboden des städtischen Verwaltungsgebäudes in der Bismarckstraße 29 möglicherweise ebenfalls als Taubenschlag. Dazu müsse allerdings noch geprüft werden, ob der vorhandene Zugang für die Versorgung der Tiere und die Reinigung ausreiche und inwieweit ein Hygieneschutz dort notwendig sein könnte. Daneben werden laut Verwaltung derzeit noch die Parkhäuser in der Walzmühle und in der Dammstraße als mögliche Standorte für weitere Taubenschläge geprüft.

Wird im Zuge der Hochstraßensanierung abgerissen: der Würfelbunker.
Wird im Zuge der Hochstraßensanierung abgerissen: der Würfelbunker.

Die FWG und die SPD hatten im April in ihrem Antrag darauf hingewiesen, dass die zunehmende Anzahl an verwilderten Tauben ein großes Problem darstelle. Als einzige sinnvolle Lösung bezeichneten sie die Einrichtung von betreuten Taubenschlägen. In solchen könne der Schmutz, der ansonsten auf Hausdächern oder Balkonen lande, regelmäßig entfernt werden. Durch die Fütterung hielten sich die Tauben zudem meist im Schlag auf, anstatt auf Straßen und öffentlichen Plätzen nach Futter zu suchen. Artgerechtes Futter und Wasser, dass in den Schlägen angeboten werden solle, fördere außerdem die Gesunderhaltung der Vögel.

Durch eine regelmäßige Betreuung und Kontrolle der Tiere werde die Gefahr einer Krankheitsübertragung auf Menschen deutlich verringert. Nicht zuletzt könnten Taubeneier an Brutplätzen in den Schlägen durch Gips- oder Kunststoffattrappen ersetzt werden. Das trage dazu bei, dass die Population zurückgehe.

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