Ludwigshafen Stadt unterstützt Flutopfer

 17 WBL-Kollegen sind seit Dienstag im Kreis Ahrweiler im Einsatz, wo die Flut unfassbare Schäden verursacht hat.
17 WBL-Kollegen sind seit Dienstag im Kreis Ahrweiler im Einsatz, wo die Flut unfassbare Schäden verursacht hat.

Die Stadt Ludwigshafen unterstützt die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebiete in Rheinland-Pfalz personell und mit Sachspenden. Das hat Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) am Dienstag angekündigt.

„Das Ausmaß der Schäden in den betroffenen Gebieten ist zutiefst erschütternd. Die Bilder von zusammengestürzten Häusern, halben Ortschaften, die durch die Fluten einfach weggerissen wurden, haben mich sehr bestürzt. Auch dass so viele Menschen ihr Leben verloren haben, bedrückt mich sehr“, erklärte die OB. „Wir in Rheinland-Pfalz zeigen uns solidarisch. Für uns ist es selbstverständlich zu helfen und beispielsweise Feuerwehrleute für die Aufräum- und Hilfearbeiten mit entsprechender Ausrüstung und Know-how in die Krisengebiete zu entsenden. Wir sind zudem bereit, auch über einen längeren Zeitraum hinweg mit Personal und Material vor Ort Hilfe zu leisten.“

39 Wehrleute im Krisengebiet

Derzeit seien von der Feuerwehr Ludwigshafen 39 Mitarbeiter im Krisengebiet im Einsatz, Personalwechsel würden regelmäßig vorgenommen. Die Feuerwehr sei zudem mit einem Löschfahrzeug, vier Mannschaftstransportern, einer erfahrenen Führungsstaffel für den Stab des Landes Rheinland-Pfalz, einem Abrollbehälter mit mehreren leistungsstarken Pumpen und einem Großraumrettungswagen im Einsatz. Hinzu komme ein Sattelzug mit 44 leeren 1000-Liter-Wassertanks, der auf dem Weg zur Einsatzstelle am Nürburgring sei. Um die hygienischen Umstände zu verbessern, stelle die Feuerwehr zusätzlich ein mobiles Duschzelt bereit.

Direkt in der Anfangsphase am vergangenen Mittwoch seien sechs Leitstellendisponenten der Berufsfeuerwehr zur Unterstützung der Integrierten Leitstelle Koblenz entsandt worden, berichtet die OB. Alle Einsatzkräfte würden nach der Rückkehr durch ein psychosoziales Team in Ludwigshafen betreut. Im Einsatz seien sowohl Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr sowie ehrenamtliche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Ludwigshafen.

WBL mit 17 Kollegen vor Ort

Der Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) ist Steinruck zufolge seit Dienstag mit 17 Kollegen im von der Flut betroffenen Gebiet an der Ahr im Einsatz. Der WBL leiste dem Abfallwirtschaftsbetrieb im Kreis Ahrweiler Amtshilfe und stelle für die Aufräumarbeiten neun Fahrzeuge bereit: zwei Sperrmüll-, drei Wechselladerfahrzeuge mit entsprechenden leeren Abrollbehältern (zum Beispiel für Kühlschränke und andere große sperrige Güter), einen Material-, einen Werkstattwagen, einen Lkw mit Ladefläche und einen Kombi. Außerdem stelle der WBL Stromerzeuger und weitere technische Geräte zur Verfügung. „Der WBL geht davon aus, bis mindestens Ende der Woche im Hilfseinsatz zu sein“, informiert Steinruck.

Auch das Sozialdezernat habe erste Maßnahmen ergriffen. Aufgrund der Aufrufe, Kleider zu spenden, hätten Ende vergangener Woche Mitarbeiter des Ressorts sowie des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Ludwigshafen aus den fünf Kleidertreffs Kleider und Schuhe gesammelt. Diese Sachspenden seien zunächst dem DRK Worms übergeben worden, das sich gemeinsam mit dem DRK-Landesverband um die Verteilung an Betroffene kümmern werde.

Steeg: Schnelle und unbürokratische Hilfe

„Was den Menschen im Norden unseres Landes passiert ist, ist schrecklich. Ich fühle mit den Menschen, die ihr Hab und Gut verloren haben, und besonders mit denjenigen, die Angehörige verloren haben. Sie alle sind auf schnelle und unbürokratische Hilfe angewiesen. Wir haben schon in der Vergangenheit, zum Beispiel während der Flüchtlingskrise 2015, gemeinsam mit Ehrenamtlichen gezeigt, dass wir schnell Hilfestrukturen schaffen können. Das möchten wir auch dieses Mal zeigen“, betont Sozialdezernentin Beate Steeg (SPD). Sie hat eine Abfrage in den Alten- und Pflegeheimen Ludwigshafens gestartet, ob Plätze frei sind für durch die Flutkatastrophe obdachlos gewordene ältere Menschen. Die Informationen aus Ludwigshafen sollen gebündelt ans Sozialministerium gehen, damit die Landesregierung im Bedarfsfall schnell reagieren könne.

Spendenkonto

Steinruck und Steeg weisen auf das Spendenkonto der Landesregierung hin. Ludwigshafen werde kein eigenes Konto einrichten. Wer die Flutopfer unterstützen möchte, könne einen Geldbetrag unter dem Kennwort „Katastrophenhilfe Hochwasser“ auf das Konto der Landeshauptkasse Mainz, IBAN: DE78 5505 0120 0200 3006 06, überweisen.

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