Mannheim Sieg in Eistonne gefeiert
Der Blick nach dem Schlusspfiff ging direkt wieder in Richtung Mannheim. „Ich habe während des Spiels nichts gemerkt. Ich hoffe, dass ist nach der langen Busfahrt auch noch so“, erklärte Marco Schuster. Immerhin: An Stelle von Rehaübungen und Einzeleinheiten meldete er sich mit einer bärenstarken Leistung wieder zurück und will den Blauschwarzen auch am Sonntag beim Auswärtsspiel in Uerdingen wieder den benötigten Halt geben. „Ich hau mich erst einmal in die Eistonne, dann passt das schon“, scherzte Schuster.
Hinter seinem gelungenen Comeback steckt aber mehr als Scherz und Leichtigkeit. „Ich habe in der Reha viel gearbeitet. Deshalb hat es auch ein bisschen länger gedauert, bis ich wieder da war“, sagt er. Auf dem schwer bespielbaren und tiefen Lübecker Rasen glänzte er nicht nur als Bollwerk im defensiven Mittelfeld, sondern legte auch den entscheidenden Treffer von Dominik Martinovic mustergültig auf. „Ich habe eigentlich nur versucht, den Fuß noch irgendwie an den Ball zu bekommen und der fällt dann genau Dominik auf den Fuß“, analysierte er den spielentscheidenden Treffer.
Am Sonntag in Uerdingen
Der Rückkehrer machte Lust auf mehr. Beim Sportlichen Leiter Jochen Kientz zum Beispiel. „Wir haben in der Hinrunde einige wichtige Spieler durch Verletzung verloren. Dass haben die anderen zwar gut aufgefangen, aber Spieler wie Christiansen, Verlaat und Schuster sind schwer zu ersetzen. Das sieht man gerade heute bei Marco“, sagte Kientz. Auch Trainer Glöckner lobte seinen 25 Jahre alten Mittelfeld-Abräumer. „Seine Leistung hat mich nicht überrascht. Er hat in der Reha gut gearbeitet, und er tut unserem Spiel gut.“
Glöckner hofft nun, dass sich nach und nach auch andere Leistungsträger zurückmelden und der SVW im Januar weiter Punkte sammelt. Vielleicht kommt zunächst einmal ein weiterer Spieler auf der Verletztenliste hinzu. Dominik Martinovic zum Beispiel. Der musste nach 50 Minuten angeschlagen vom Platz. Er war im ersten Durchgang unglücklich auf den Hintern gefallen und hatte Probleme im Sprint. Für einen Einsatz am Sonntag beim KFC Uerdingen, der seine Heimspiele in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena austrägt, könne es trotzdem reichen, hofft er.
Dort wollen die Waldhöfer ihre Serie ausbauen. Denn der Erfolg in Lübeck war zwar der erste Sieg nach vier Spielen. Im Jahr 2021 ist der SVW aber noch unbesiegt. Serien, die für Glöckner keine Bedeutung haben. „Wir müssen als Trainer versuchen, die Situation richtig einzuordnen.“ Und da zählen einfach nur die drei Punkte – und natürlich die Rückkehr von Marco Schuster.