Ludwigshafen Seitenwechsel:
Die Moderatoren beim Sport-Award Rhein-Neckar in der Heidelberger Stadthalle machten ihre Sache am Montagabend gut. Nicht brillant, aber durchaus gewitzt. Anna Kraft stellte ihren ZDF-Kollegen Norbert König dabei in den Schatten, was nicht nur an ihrem eleganten roten Kleid, sondern auch an ihren flotteren Sprüchen lag. Ihr gelang – um in der Sportsprache zu bleiben – ein Punktsieg über König, der sich in einigen Dialogen ihrem Wortwitz nicht gewachsen zeigte. Zudem bewies die ehemalige Leichtathletin hellseherische Fähigkeiten. Denn die 31-Jährige gratulierte den Rhein-Neckar Löwen durch einen Zahldreher schon mal zur Deutschen Meisterschaft im Jahr 2060 (die Fans werden es gerne vernehmen). Zudem wusste sie davon zu berichten, dass sich der VfK 07 Schifferstadt wieder umbenennen wird. Auf den VfK und den nach der Insolvenz neu gegründeten VfK 07 Schifferstadt folgt nun laut Kraft der FfK Schifferstadt. Für was die Abkürzung im neuen Vereinsnamen stehen wird, verriet die Moderatorin (noch) nicht. Manchmal haben Fußballer ein gutes Gespür für die Situation und können Ereignisse auf dem Sportplatz ganz gut einschätzen. Etwa die Kicker der FG Dannstadt aus der B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Ost. Im Heimspiel gegen RW Speyer war kurz vor der Pause gerade das 1:0 gefallen, als beim nächsten Angriff der Speyerer Torwart aus seinem Strafraum gekommen war und mit einer Fußabwehr klärte. Allerdings nicht weit genug. Den Nachschuss eines Dannstadters wehrte der Schlussmann reflexartig mit der Hand ab. Regelkonform zeigte ihm der Schiedsrichter die Rote Karte. Doch die Spieler der FGD intervenierten beim Unparteiischen und baten ihn, die Rote Karte zurückzunehmen. Das ist ein ziemlich ungewöhnliches Verhalten, das von großem Fair-Play zeugt. Der Referee ließ den Torwart schließlich auf dem Feld und zeigte ihm stattdessen die Gelbe Karte. Offenbar war der Torhüter aber doch ein bisschen geschockt, denn in der zweiten Halbzeit musste er noch achtmal hinter sich greifen. Ein ziemlich blöder Nachmittag. Fair-Play ist auch das Stichwort für das Spitzenspiel des Fußball-A-Klasse Rhein-Pfalz zwischen dem VfR Friesenheim und dem ESV Ludwigshafen. Die Gäste hatten die besseren Chancen, verloren aber durch ein Tor kurz vor Schluss. Zugegebenermaßen eine unglückliche Niederlage für die „Eisenbahner“, die nicht jeder Spieler akzeptieren wollte. Jedenfalls kam es nach dem Abpfiff aus nicht nachvollziehbaren Gründen zu einer „Rudelbildung“ auf dem Platz. Passiert ist nichts, dennoch schnappte sich Spielleiter Alex Vogiatzoglou das Team, bildete mit ihm einen Kreis und redete mit eindringlichen Worten auf die Spieler ein, sich sportlich zu verhalten. Das half. Schon während des Spiels hatte ESV-Trainer Bernhard Grätz Betreuern gegenüber Partei für den jungen Schiedsrichter Simon Richter ergriffen, der seine Sache prima machte. Kleiner Tipp für die ESV-Kicker: Sie sollten sich die unaufgeregte Gelassenheit von Vogiatzoglou und Grätz zu Eigen machen. An der Niederlage war kein anderer Schuld. Es gibt Tage, da klappt nichts. |tnf