Ludwigshafen Schwache zweite Hälfte führt zur Niederlage

LUDWIGSHAFEN. Aufsteiger TSG Friesenheim II ist vorerst aus der Spitzengruppe der Handball-Oberliga gerutscht. Mit einer verdienten 28:35 (14:15)-Niederlage gegen die HF Illtal steckten die Friesenheimer ihre dritte Niederlage ein – die erste vor eigenem Publikum.

„Das war kein gutes Spiel“, kommentierte TSG-Trainer Martin Röhrig und meinte dabei vor allem die Leistung seiner Mannschaft. In der Abwehr ohne Zugriff sowie im Angriff ohne zündende Ideen und Durchschlagskraft gab es eine Schlappe gegen nicht überragende, aber zumindest in allen Belangen überlegene Gäste. Röhrig war bedient: „Mich ärgert unser Auftreten. Wir waren zu emotionslos.“ In den ersten zehn Minuten stimmte zumindest noch das Ergebnis. 5:4 lagen die Friesenheimer nach dem Treffer von Philipp Bauer in Führung, ehe sie sich immer mehr aus dem Spiel verabschiedeten. Sieben Minuten ohne Tor, ein vergebener Gegenstoß, zwei Stürmerfouls und drei verschenkte Bälle – Röhrig wählte eine Auszeit (17.), versuchte seine Spieler auf Kurs zu bringen. Der Wechsel vom schuldlosen Sandro Sitter auf Lennart Schulte im Tor war dabei lediglich ein Signal an die Mannschaft. „Unser Deckungsverhalten war zu schwach. Da konnten die Torleute dahinter nur schlecht aussehen“, so Röhrig. Zumindest bis zur Halbzeitpause schien er mit seinem Weckruf Erfolg zu haben. Tor um Tor holten die Gastgeber ihren zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand (7:11, 20.) auf. Robin Unger erzielte eine Minute vor dem Seitenwechsel gar die 14:13-Führung. Es war die letzte der TSG an diesem Abend. Fortan bestimmte nur noch Illtal die Musik. „Sie wollten den Sieg einfach mehr“, bilanzierte Röhrig. Erleichtert wurde dieser Weg von einer ganz schwachen Chancenverwertung der Gastgeber, die nach dem 18:21 durch Emanuel Novo (45.), Tim Götz (46.) und noch einmal Novo per Gegenstoß beste Gelegenheiten auf das Anschlusstor verpassten. Stattdessen nutzte Illtal diese Phase und zog endgültig davon. Dass TSG-Trainer Röhrig in dieser Phase mit einigen Entscheidungen der beiden insgesamt ordentlichen Schiedsrichterinnen Anja Bartmann und Sarah-Kristin Kull haderte – geschenkt. Zwar entschieden die beiden Unparteiischen beim vermeintlichen 17:20 von Götz zuvor auf Schritte und hatten beim nächsten Angriff der TSG den Arm recht schnell zum Zeitspiel erhoben, die freien Würfe wurden jedoch von den Friesenheimern selbst vergeben. Die TSG hatte sich die Niederlage im Spitzenspiel gegen den neuen Tabellendritten selbst zuzuschreiben und rutschte nach dieser Schlappe von Rang vier um zwei Plätze nach unten.

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