Ludwigshafen Schülerfirma produziert T-Shirts Turnbeutel – Erlös für die Ukraine

In der Schülerfirma der Anne-Frank-Realschule lernen Neuntklässler wie man programmiert, mit dem Drei-D-Drucker umgeht und seine
In der Schülerfirma der Anne-Frank-Realschule lernen Neuntklässler wie man programmiert, mit dem Drei-D-Drucker umgeht und seine Produkte an die Kundschaft bringt.

Ein Blitz trifft mitten ins rote Herz. Am Computer gestalten Neuntklässler an der Anne-Frank-Realschule plus (AFR) in West innerhalb des Wahlpflichtfachs Wirtschaft und Verwaltung ein neues Design für T-Shirts, die sie verkaufen wollen.

Sie sind Mitglieder der Schülerfirma „Young Maker Company – Laugh to make it“. Unter der Leitung von Lehrer Bernhard Blaesius sowie Katja Batzler, Leiterin des Hauses der Medienbildung im Hemshof, lernen die Neuntklässler, wie man programmiert und mit Schneideplotter sowie 3D-Drucker umgeht. Die Geräte spendet die Telekom-Stiftung am Ende der Projektphase an die Schule, sodass die AFR auch in Zukunft Schülerfirmen möglich machen kann.

Gestaltet werden nicht nur T-Shirts, sondern auch Turnbeutel, LED-Armbänder und Schlüsselanhänger gehören zur Warenpalette der Firma. Die Erlöse aus dem Verkauf wollen die Schüler an die Ukraine spenden. Am Donnerstag in der zweiten Pause gibt es Turnbeutel zu kaufen.

„Viel Glück!“ steht in sieben Sprachen auf einem der Turnbeutel-Modelle. „Ich mache dir ein Angebot“, handelt Omar Alimam am Stand im Foyer der Schule. „Nicht weniger als zehn Euro“, bremst Blaesius. Für acht Euro gab es die Turnbeutel aus nachhaltiger Produktion im Einkauf. Kostendeckend arbeitet die Firma noch nicht, erzählt der Lehrer. Das gelte nicht nur für die Turnbeutel, sondern auch für die T-Shirts und die LED-Armbänder. Neue Schlüsselanhänger gebe es im Moment leider nicht: Der 3D-Drucker ist kaputt. Immerhin ist Direktor Johannes Thomas stolzer Besitzer eines Anhängers mit der Aufschrift „Schulleiter“.

„Ich plotte gern“

Doch wichtiger als Prestige und wirtschaftlicher Gewinn ist der Wissenszuwachs der Schüler. „Ich plotte gern“, meint Gizem Dündar (14) aus der 9e. Das heißt, mit Folien Muster auf Stoffe übertragen. „Mit Paint kann ich jetzt umgehen“, berichtet sie stolz. Mit dem Computer-Programm kann man Designs entwerfen, die man dann beispielsweise auf T-Shirts oder Turnbeutel druckt.

Doch auch in anderen Bereichen können sich die Mitglieder in der „Young Maker Company“ auf das Berufsleben vorbereiten. „Ich passe auf, dass alles ordentlich ist“, erklärt die 15-jährige Lana Barwari. Wie in einem gewinnorientierten Wirtschaftsunternehmen gibt es auch in der Schülerfirma Controller. Geschäftsführer ist Fatjon Selmani: „Mit Freunden arbeiten, immer etwas Neues tun und entspannen von dem ganzen Schulzeug, das man sonst so hat“ – das schätzt er an der Arbeit in der Schülerfirma.

Spaß am Verkauf

Spaß haben die Neuntklässler auch beim Verkauf. „Ich bin der Chef, ich habe das Geld“, verkündet Omar Alimam laut und wedelt mit dem Portemonnaie. Sara Derki zählt nach. Doch viel kommt an diesem Tag nicht rein. „Die Schüler kommen meist nicht mit Geld in die Schule“, weiß Blaesius. Von den 25 Turnbeuteln, die im Lager waren, sind erst acht verkauft. „Am Schuljahresende machen wir einen Sale“, verkündet das Team deshalb. Nach den Sommerferien dürfen sich dann neue Schüler in der „Young Maker Company – Laugh to make it“ bewähren.

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