Ludwigshafen Sari neuer Trainer beim SV Südwest

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LUDWIGSHAFEN. Nur sechs Monate und 20 Punktspiele hat die Ära von Trainer Günter Weiß beim Fußball-Bezirksligisten SV Südwest Ludwigshafen gedauert. Nach heftigen Meinungsverschiedenheiten mit Sportchef Michael Wassner und Abwehrchef Cem Islamoglu, der auch Co-Trainer ist, hat sich der 51-jährige Übungsleiter am vergangenen Sonntag noch vor Abpfiff des Spiels beim ASV Maxdorf (1:3) dem Staub gemacht. Als neuer Coach wurde am Dienstagabend der Ludwigshafener Ediz Sari (46) dem Team vorgestellt.

Günter Weiß hatte erst im März Jörg Grubert als Trainer abgelöst. Sein damals von ihm erklärtes Ziel, Verbleib in der Landesliga, erreichte er nicht. Südwest stürzte ab in die Bezirksliga. Auch von der jetzigen Zielsetzung „direkter Wiederaufstieg“ ist die von Weiß zusammengestellte Mannschaft beträchtlich entfernt. In den letzten Jahrzehnten verlief nur die Amtszeit von Trainer Frank Hettrich 2006 mit acht Punktspielen kürzer. Unsportlicher hätte der überraschende Abgang des Trainers nicht sein können: Schon zur Halbzeit gab es in Maxdorf Disput in der Kabine, der in lautem Wortwechsel zwischen Wassner und Weiß nach der Pause in aller Öffentlichkeit eskalierte. Die verbalen Peinlichkeiten fanden ihren Höhepunkt, als Weiß seinen Vorgesetzten respektlos anschnauzte: „Du kannst dir einen neuen Trainer suchen.“ Sprach`s und verschwand sieben Minuten vor Spielende von der Sportstätte. Seine ohnehin geknickten Spieler wirkten fassungslos, fühlten sich im Stich gelassen. „Ein unmögliches Verhalten, so was kann ein Trainer nicht machen“, kritisierte Mannschaftskapitän Nauwid Amiri den beispiellosen Eklat. Fußball-Chef Michael Wassner wertete die Attacke als Rücktritt: „Ich habe mit Weiß nicht telefoniert. An einer Zusammenarbeit ist Südwest nicht mehr interessiert, zumal es auch in der Vergangenheit Missklang und Unregelmäßigkeit beim Training gab.“ Für die RHEINPFALZ war Weiß zu einer Stellungsnahme nicht zu erreichen. Für Ediz Sari, der zuletzt zweieinhalb Jahre Trainer beim Verbandsligisten TDSV Mutterstadt war, erfüllt sich mit der neuen Aufgabe beim SV Südwest „ein Herzenswunsch“. „Über 40 Jahre fühle ich mich dem Verein verbunden. Ich bin stolz, jetzt Trainer zu sein“, erklärt Sari. Auf dem Südwest-Platz lernte er kicken, spielte später mit dem Traditionsverein zwei Spielzeiten lang in der Fußball-Oberliga, ehe er mit seinem damaligen Trainer Walter Pradt zu Amicitia Viernheim wechselte. Landesligist Eisenberg, MSV Ludwigshafen und FSV Schifferstadt waren nächste Stationen. Seit 17 Jahren ist Sari Übungsleiter. In der Region ist er geschätzt, will dank seiner Kontakte den zu kleinen Südwest-Kader aufstocken. „Ich möchte Stabilität und Kontinuität in den Verein bringen.“ Das junge Südwestteam, das zusammenhält, hat er beobachtet und glaubt zu wissen, wo der Hebel anzusetzen ist: „Das Team bekommt zu viele Gegentore.“ Im Heimspiel gegen den TuS Schaidt am Sonntag, 15 Uhr, soll ein Sieg die Maxdorfer Niederlage vergessen lassen.

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