Ludwigshafen Rückkehr auf die Parkinsel

Ein Jubiläum steht an. Das 10. Festival des deutschen Films wird vom 18. Juni bis 6. Juli in Ludwigshafen stattfinden. Im vergangenen Jahr hat das Rheinhochwasser die fast dreiwöchige Großveranstaltung von der Parkinsel auf das nahe Festland vertrieben. In diesem Jahr wird das Festival aller Voraussicht nach wieder an seinen alten Standort zurückkehren.

Die Zeltlandschaft, die insgesamt 2,5 Prozent des auf der Insel gelegenen Stadtparks in Anspruch nehmen wird, soll möglichst spät errichtet werden, erklärte Festivaldirektor Michael Kötz gestern bei der Vorstellung. Dadurch soll die Gefahr einer abermaligen Überschwemmung gemindert werden. Die beiden Kinozelte mit 1200 beziehungsweise 1000 Plätzen werden aussehen wie gewohnt. Lediglich bei ihrer Anordnung wird es kleinere Veränderungen geben. 18 deutsche Filme, unter ihnen zwei Dokumentationen, werden im Wettbewerb miteinander konkurrieren. Die fünfköpfige Jury, die über den mit 50.000 Euro dotierten Filmkunstpreis entscheidet, setzt sich in diesem Jahr ausschließlich aus Schauspielern zusammen. Namen wurden hier gestern allerdings noch keine genannt. In der Reihe „Lichtblicke“ sind fünf Filme zu sehen, darunter die Dokumentationen „Deutschboden“ (aktuell im Kino) und „Heimat unter Strom“ aus dem Allgäu. In der Sektion „Lichtblicke im Kino“ laufen zwölf Filme, darunter auch „Global Player - Wo wir sind isch vorne“, der das Festival am 18. Juni eröffnen wird. Als Gäste dieses ersten Gala-Abends sind die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Regisseur Hannes Stöhr, der 90-jährige Schauspieler Walter Schultheiß („Der Eugen“) sowie die Ludwigshafener „Tatort“-Kommissarin Ulrike Folkerts angefragt. Weitere Festivalgäste sind Anna Loos und Jan Josef Liefers, die am 20. Juni gemeinsam den Preis für Schauspielkunst erhalten. Im Anschluss an die Verleihung wird der Mosel-Musikfilm „Halt mich fest“ aus dem Jahr 2000 zu sehen sein, der Loos und Liefers auch privat zusammengebracht hat. Am 29. Juni werden außerdem der Regisseur Edgar Reitz und die Sängerin Salome Kammer erwartet, die ihr soeben mit drei deutschen Filmpreisen ausgezeichnetes Werk „Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht“ präsentieren. Beim angegliederten Kinderfilmfest sind darüber hinaus neun Filme und zwei Kurzfilmprogramme zu sehen. Die meisten Filme im Programm werden im Laufe des Festivals jeweils etwa drei- bis viermal vorgeführt. Die „Sinn & Sinnlichkeit“-Abende, die im vergangenen Jahr durchweg ausverkauft waren, sollen aufgrund ihres Anklangs fortgesetzt werden. Die Gäste erwartet dabei ein Drei-Gänge-Menü im Festival-Restaurant nebst Einstimmung auf den Film, der im Anschluss gezeigt wird. In einem Zelt, das nur in diesem Jahr zusätzlich aufgestellt wird, werden Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft zu sehen sein, zumindest diejenigen mit Beteiligung der deutschen Nationalmannschaft. Vom Berliner Platz aus werden wie im vergangenen Jahr wieder Shuttle-Busse zur Schneckenudelbrick fahren. Das Parkhaus Walzmühle kann von Kinogängern wieder kostenlos benutzt werden. Sie müssen sich an den Kinokassen nur ein Ausfahrticket besorgen. Das komplette Programm liegt ab Samstag, 17. Mai, aus, der Vorverkauf beginnt am 30. Mai. Die Preise wurden gegenüber dem Vorjahr leicht angehoben, auf 9,50 Euro (ermäßigt 8,50 Euro) für eine reguläre Einzelkarte.