Ludwigshafen Priolo gegen Leibig

„Der Stadtteil braucht mich“, sagt Antonio Priolo (59). Und man muss kein Hellseher sein, um zu erahnen, dass die Nördliche Innenstadt den Sozialdemokraten mit sizilianischen Wurzeln erneut bekommen wird. Dafür spricht sein Ergebnis vom 25. Mai, als er unter vier Bewerbern mit 47,2 Prozent der Stimmen weit vorne lag – satte 17,4 Prozentpunkte vor seinem CDU-Widersacher Wolfgang Leibig. Für Priolo spricht außerdem, dass er bei der Stadtratswahl von Listenplatz 9 auf 3 nach vorne gewählt wurde. Und natürlich auch, dass die FDP gestern eine Wahlempfehlung für den Amtsinhaber ausgesprochen hat. Bereits 2009, als fünf Kandidaten im Rennen waren, musste Priolo in die Verlängerung und setzte sich gegen Ute Leonhardt (CDU) durch. Das Miteinander der Kulturen verbessern und der Jugendarbeitslosigkeit mit Deutschkursen für Migranten begegnen – das sind zentrale Vorhaben des Amtsinhabers, der vor fünf Jahren den Parteikollegen Michael Oest beerbt hat. Der gelernte Dreher ist Personal-Disponent bei der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV). Aus dem Stand auf knapp 30 Prozent der Stimmen kam CDU-Bewerber Wolfgang Leibig am 25. Mai . „Damit kann ich gut leben, darauf kann man aufbauen“, kommentierte der 49-Jährige sein Resultat mit Blick auf einen möglichen neuen Anlauf 2019. Weniger einverstanden dürfte er mit dem Ergebnis der Stadtratswahl sein. Obwohl er auf Platz 17 gelistet war, verpasste Leibig den Sprung in die 20-köpfige Fraktion der CDU. Der Wirtschaftsingenieur führt seit fünf Jahren den Ortsverband in der Nördlichen Innenstadt, die für ihn das „Herz von Ludwigshafen“ ist. Hauptprobleme vor Ort sind für seine Partei die Verschmutzung und die schwierige Parkplatzsituation. Folglich fordert die CDU eine Neuorganisation bei der Kontrolle von Parkverstößen und illegaler Müllentsorgung. Und: Die Anbindung an die Innenstadt dürfe auch nach einem Hochstraßenabriss ab 2018 nicht verloren gehen. Sechs der 15 Sitze im neu gewählten Ortsbeirat besetzt die SPD, die 41,6 Prozent der Stimmen holte. Fünf Mandate erreichte die CDU (28,6 Prozent). Vertreter der Grünen (2), der Linken (1) und der FDP (1) vervollständigen das Gremium.

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