Ludwigshafen Pfalzwerke-Umzug fast perfekt
„Heute ist eine sehr gute Entscheidung für die Belebung und den Umbau der Innenstadt getroffen worden. Die wesentliche Hürde für das Projekt ist genommen. Ich glaube, dass dem Vorhaben jetzt nichts mehr im Weg steht“, kommentierte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) den Beschluss, gegen den nur Werner Wegmann (NPD) stimmte. Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger (CDU) zufolge könnte die Baugenehmigung bis zum Jahresende vorliegen. Die Vertragsunterzeichnung zwischen der Pfalzwerke AG und dem Investor, der Mannheimer Pro Concept Holding AG, ist jetzt nur noch Formsache. Die Verhandlungen seien weit fortgeschritten, sagten die Projektbeteiligten bereits am 11. Juni, als die Pläne erstmals vorgestellt wurden (siehe „Zur Sache“). Der Stadtrat müsse lediglich zügig Baurecht schaffen. Diese Bedingung ist jetzt erfüllt. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 50 Millionen Euro. Erleichterung, Lob und einige Anregungen – dazwischen bewegten sich die Reaktionen der Politiker. Von einem „klaren Bekenntnis der Pfalzwerke zum Standort Ludwigshafen“ sprach CDU-Fraktionschef Peter Uebel. „Ich finde das Gebäude wunderschön und vertraue darauf, dass es am Ende so aussieht wie auf dem Foto“, sagte Süd-Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU) mit Blick auf den Entwurf des Karlsruher Architekturbüros GJL. Als Gewinn für Ludwigshafen bezeichnete dessen Geschäftsführer Hans Jakel den neuen „Stadtbaustein“ – ein 26 Meter hoher Komplex mit sieben Stockwerken, in den sich die Pfalzwerke langfristig einmieten wollen. Die gestaffelte Fassade passe zum Charakter des Friedrich-Wilhelm-Wagner-Platzes, der großzügige Eingangsbereich werde diesen aufwerten. Je nach Beschaffenheit des Untergrunds sollen in einer ein- bis zweigeschossigen Tiefgarage 100 bis 175 Fahrzeuge Platz finden. „Die Pfalzwerke waren und sind immer willkommen in Ludwigshafen“, meinte Thomas Schell (FDP). Es sei wichtig, dass die 600 Jobs in der Stadt bleiben. Seine Bedenken wegen möglicher Einschränkungen für den Wochenmarkt während der Bauzeit zerstreute OB Steinruck. Den Anbietern würden Alternativen angeboten, versicherte sie. Hans-Uwe Daumann (Grüne) lobte den „sehr guten, zentralen Standort“, der nun ein repräsentatives und hochwertiges Gebäude erhalte. Jetzt herrsche Planungssicherheit, sagte Udo Scheuermann (SPD). Die Gefahr eines weiteren Leerstands sei beseitigt. Auf FWG-Anfrage sagte Architekt Jakel, dass das Dach zugunsten eines besseren Stadtklimas begrünt werde. „Ich finde das Ding sehr schick“, meinte Andreas Hofmeister (LKR) zu dem Entwurf. Er regte ein Terrassencafé auf dem Dach an. Am bisherigen Pfalzwerke-Standort in der Kurfürstenstraße ist – wie berichtet – eine Wohnbebauung vorgesehen. Diese sollte zwingend durch den Neubau einer Kita ergänzt werden, forderte Ortsvorsteher Heller. Splitter, Lokalseite 4