Ludwigshafen Ortsvorsteher: Sieben Stichwahlen nötig

Drei Ortsvorsteherkandidaten haben es gestern Abend im ersten Anlauf geschafft. Sieben Bewerberpaare müssen in die Stichwahl am 16. Juni. Bei der Auszählung gab es die ein oder andere Überraschung.

Etwa in der Nördlichen Innenstadt, wo es Gisela Witt (Grüne) in die Stichwahl geschafft hat: „Das Ergebnis ist super. Ich hätte nicht gedacht, dass es bei mir für die Stichwahl reicht. Ich würde jetzt gerne grüne Ortsvorsteherin werden.“ Das will SPD-Amtsinhaber Antonio Priolo verhindern, der es im ersten Wahlgang mit fünf Konkurrenten zu tun hatte und in der Favoritenrolle beim zweiten Urnengang ist. Auch im Ludwigshafener Norden, der traditionell eine SPD-Hochburg ist, muss Frank Meier (SPD) noch einmal antreten. Er verpasste in Oppau die Entscheidung im ersten Wahlgang mit 49,3 Prozent denkbar knapp. Er ist weiter zuversichtlich, die Nachfolge von Udo Scheuermann (SPD) antreten zu können, der über 25 Jahre das Amt inne hatte. „Das Ergebnis zeigt, wie wichtig jede Stimme ist. Der Wahlkampf hat soeben wieder begonnen.“ Er trifft auf die Quereinsteigerin Rebecca Wild (CDU). „Ich bin zufrieden mit meinem Ergebnis und freue mich auf die zweite Runde“, sagte Wild. Auch in der Südlichen Innenstadt muss noch einmal gewählt werden. Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU) ist darüber nicht überrascht: „Ich habe erwartet, dass ich in die Stichwahl muss. Aber ich hätte mir schon ein deutlicheres Ergebnis gewünscht.“ Beim zweiten Duell trifft er auf Lorena Schmitt (SPD), die für den verstorbenen Kandidaten Bernd Laubisch eingesprungen ist: „Wir werden noch einen Endspurt hinlegen“, sagte sie. Beinahe hätte es Jens Brückner (Grüne) in die Stichwahl geschafft, der „Metropol“-Gegner lag nur knapp hinter der SPD-Kandidatin und holte knapp ein Viertel der Stimmen. Auch in Ruchheim muss Ortsvorsteherin Heike Scharfenberger (SPD) in die Stichwahl: „Bei vier Kandidaten war damit zu rechnen. Wir werden jetzt drei Wochen noch mal Gas geben, um das Ergebnis zu bekommen, das wir uns vorstellen.“ Das hat auch der CDU-Herausforderer Dennis Schmidt vor, der nur drei Prozentpunkte hinter der Amtsinhaberin lag. Auch in Ruchheim konnten die Grünen mit Jutta Kreiselmaier-Schricker einen Achtungserfolg erzielen, sie holte über 21 Prozent der Stimmen. In der Gartenstadt lagen nach dem ersten Wahlgang Amtsinhaber Klaus Schneider (CDU) und Herausforderer Andreas Rennig (SPD) ebenfalls nahe beieinander. Dort traten insgesamt fünf Kandidaten an. Nun ist die Frage, wem es gelingen wird, mehr Wähler für einen zweiten Urnengang zu mobilisieren. Klarer war der Abstand in Friesenheim: Ortsvorsteher Günther Henkel (SPD) holte über 42 Prozent, CDU-Mann Thorsten Ralle knapp 31 Prozent. „Friesenheim ist ein ziemlich wertkonservativer Stadtteil. Ich freue mich, dass wir heute stärkste Kraft sind“, sagte Henkel, der zum mittlerweile dritten Mal bei der Wahl antritt. Im einst „schwarzen“ Oggersheim liegt mit Sylvia Weiler wieder eine SPD-Frau vorne. Sie will in die Fußstapfen von Barbara Baur (SPD) treten, die nicht mehr kandidierte. CDU-Bewerberin Monika Kanzler wird nun noch einmal alles versuchen, um den größten Ludwigshafener Stadtteil für die Union zurückzuerobern. Bemerkenswert ist auch hier das Abschneiden des Grünen-Kandidaten Sebastian Brückmann, der rund 18 Prozent holte. Klare Verhältnisse herrschen in Mundenheim, Rheingönheim und Maudach: Dort siegten Anke Simon (SPD), Wilhelm Wißmann (CDU) und Rita Augustin-Funck (CDU) gleich im ersten Wahlgang. „Ich bin dankbar, erleichtert und überglücklich“, sagte Augustin-Funck. Simon ließ sich von ihrer Partei mit „Anke, Anke“-Rufen feiern. Und Wißmann meinte: „Ich habe mein Ziel erreicht und bin zufrieden, dass es bei uns keine Stichwahl gibt.“

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