Ludwigshafen Olympiasieger verstärkt Mannheimer HC

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Mannheim. Der Fußboden im Nebenraum des Clubhauses des Mannheimer HC hat Tage später immer noch geklebt. Die Vereinsparty am Wochenende hatte Spuren hinterlassen. Bei einer Gala waren die besten Spieler der vergangenen Saison geehrt worden. Erst in den kommenden Monaten wird sich zeigen, wer beim nächsten Mal den „Klub-Oscar“ erhält, nachdem die Damen und Herren des MHC am Wochenende mit großen Ambitionen in die Feldhockey-Bundesliga starten.

„Ich bin sehr aufgeregt, wenn ich an die anstehende Saison denke“, sagt Michael McCann. Der Trainer der MHC-Herrenmannschaft hält nicht viel von vornehmer Zurückhaltung, und deshalb legt sich der Australier schon vor dem ersten Pflichtspiel fest: „Wir haben den besten Herren-Kader in der Geschichte des Klubs.“ Hochkarätige Neuzugänge haben die Blau-Weiß-Roten verpflichtet, zudem glaubt McCann, dass die eigenen Spieler einen Schritt in ihrer Entwicklung nach vorne gemacht haben. Weil der MHC in der vergangenen Spielzeit bereits Meister in der regulären Saison wurde und dadurch das Final Four erreichte, sind die Ziele für die anstehende Runde klar. „Wir müssen in der Endrunde spielen“, sagte McCann, noch ehe er die exakten Ziele im Kreis der Mannschaft besprechen konnte. Seine Zuversicht bezieht der MHC-Coach auch aus der Tatsache, dass er mit Gonzalo Peillat einen Spieler nach Mannheim lotsen konnte, der bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro bester Torschütze wurde. Der Argentinier ist Abwehrspieler, gilt aber als derzeit bester Eckenschütze weltweit. Im Halbfinale gegen Deutschland schoss Peillat drei Eckentore beim unerwarteten 5:2-Erfolg und wurde zwei Tage später Olympiasieger. „Jetzt will ich mich in Deutschland in einer interessanten Liga weiterentwickeln“, sagt der 24-Jährige, der sich im neuen Umfeld „gut aufgenommen“ fühlt. Am Wochenende soll Peillat mit einer guten Defensivleistung und möglichst vielen Toren bei den Standardsituationen mithelfen, dass die Mannheimer gut in die Saison starten. Mit Aufsteiger Klipper Hamburg und dem Spitzenteam UHC Hamburg kommen zwei Gegner ans Neckarplatt, die ganz unterschiedliche Ambitionen haben. „Klipper müssen wir schlagen und gegen den UHC ist auch ein Sieg möglich, wenn wir eine gute und konzentrierte Leistung zeigen“, sagt McCann. Das wollen auch die Damen des MHC, denn die starten ebenfalls mit großen Ambitionen in die Spielzeit. Nachdem es für die Mannschaft von Philipp Stahr in der vergangenen Saison zum sechsten Platz reichte, soll in diesem Jahr eine Steigerung her. Das Ziel ist es, gemeinsam mit den Herren bei der Endrunde um die Meisterschaft dabei zu sein, die voraussichtlich Anfang Juni des kommenden Jahres auf der Anlage des Mannheimer HC stattfinden wird. „Wir sind deutlich weiter als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres“, glaubt Stahr, dass die Voraussetzungen besser sind, die Topteams der Liga angreifen zu können: „Das Ziel Final Four ist realistisch.“ Neben vielen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs kann Übungsleiter Stahr mit Megan Frazer (Irland), Maria Tost (Spanien) und Florencia Habif (Argentinien) drei Spielerinnen mit internationaler Erfahrung in sein Team einbauen. Habif fand zusammen mit Peillat den Weg nach Mannheim, denn sie sind privat ein Paar. „Unsere langfristige Planung war immer – neben dem Aufbau von guten eigenen Spielerinnen – gezielt Qualität von außen dazuzuholen, um das Niveau anzuheben“, sagt der Sportliche Leiter Peter Lemmen und ist überzeugt, in dieser Saison die richtige Mischung zu haben. Am kommenden Wochenende können die MHC-Damen zeigen, dass die Einschätzungen von Stahr und Lemmen richtig sind, in dem sie gegen den Großflottbeker THGC und den UHC Hamburg erfolgreich in die Runde starten.

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