Ludwigshafen Notquartier Eberthalle: Debatte spitzt sich zu

570.000 Euro hat die Einrichtung der Eberthalle zu einem Corona-Notquartier (Ende März) bisher verschlungen.
570.000 Euro hat die Einrichtung der Eberthalle zu einem Corona-Notquartier (Ende März) bisher verschlungen.

Als „Schnellschuss ohne Verhältnismäßigkeit“ bezeichnet die AfD die Einrichtung der Eberthalle als Notquartier für Corona-Patienten. Stadtrat Ralf Senck spricht von einer „massiv überzogenen Reaktion, wie viele Maßnahmen der Verwaltungen in Deutschland“. 20 bis 30 Notfallplätze hätten absolut ausgereicht, da das Klinikum 35 Plätze vorgehalten habe. Dann, so Senck weiter, wären die Kosten – bisher 570.000 Euro – auch nicht explodiert. „Das einzig Positive an dieser Sache ist die Tatsache, dass keines der Betten genutzt werden musste, da die Kapazitäten im Klinikum bei Weitem nicht ausgereizt waren.“

SPD: Es wurde transparent informiert

Die SPD hält dagegen: „Ich will nicht wissen, wie sich die Kritik von gleicher Seite angehört hätte, wenn Oberbürgermeisterin und Krisenstab nicht im Sinne des Gesundheitsschutzes der Bürger vorgesorgt und die Infektionszahlen einen anderen Verlauf genommen hätten“, sagt Parteichef David Guthier. Die Fraktionschefs im Stadtrat seien alle über die Einrichtung des Notquartiers informiert worden. „Jetzt, über zwei Monate später Kritik daran zu üben, ist unsachlich“, sagt Guthier in Richtung Peter Uebel (CDU), der – wie berichtet – gefordert hatte, den Rückbau des Behelfskrankenhauses in Angriff zu nehmen.

„Zweite oder gar dritte Welle möglich“

Nach wie vor gibt es Guthier zufolge keine gesicherten Kenntnisse darüber, wie sich der weitere Pandemie-Verlauf entwickelt und ob es nicht im Herbst/Winter zu einer zweiten oder gar dritten Welle, womöglich parallel zur Grippesaison, kommen kann. „Viele Wissenschaftler halten dies für nach wie vor wahrscheinlich, solange es keinen Impfstoff gibt. Auch dafür muss Ludwigshafen gerüstet sein“, so Guthier. „Es ist gut, dass Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck jetzt mit anderen kommunalen Gebietskörperschaften nach Kooperationen sucht, um die Friedrich-Ebert-Halle wieder ihrer ureigensten Nutzung zuzuführen.“

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