Behindertensport „Nicht über Inklusion reden, einfach machen“

„Sport bringt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen und verbindet“, sagt Manfred Birner vom BASF TC.
»Sport bringt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen und verbindet«, sagt Manfred Birner vom BASF TC.

Es war eine Premiere – und doch wieder keine. Erstmals organisierte der BASF Tennisclub mit dem Integrationsbetrieb des Chemiekonzerns, Special Olympics und den Lebenshilfen Ludwigshafen sowie Bad Dürkheim einen inklusiven Sporttag. Doch schon zuvor war der BASF TC bei Special-Olympics-Ereignissen aktiv.

Die Abwesenheit von Pascal Bührer und Jannek Klein war von höchster Stelle abgesegnet. Die beiden Handballer des Zweitligisten Eulen Ludwigshafen fuhren nicht mit der Mannschaft zum Spiel nach Ferndorf am Samstag. Sie blieben in Ludwigshafen und nahmen beim inklusiven Sporttag des BASF TC teil. Die beiden verletzten Handballer brachten Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung die Sportart näher.

Handball war nicht die einzige Sportart, die die 50 Teilnehmer ausprobieren konnten. Auch Tennis, Boule, Paddle standen zur Auswahl. „Wo, wenn nicht im Sport und in Sportveranstaltungen gibt es die einmalige Chance, barrierefrei zu denken und einfach praktisch zu handeln“, sagte Manfred Birner, Mit-Organisator und Vorstand Technik beim BASF TC. Die Teilnehmer seien mit Eifer, Spaß, Leidenschaft bei der Sache gewesen. Das bescheidene Wetter nahm ihnen nicht die Freude an diesem Sporttag. „Egal, ob Kind, Erwachsener mit oder ohne Behinderung, alle hatten ihren Spaß“, sagte Julian Jörg, Event- und Projektmanager des BASF TC.

Vorurteile aus dem Weg schaffen

Betreut und trainiert wurden die Teilnehmer, die in vier bunt gemischte Gruppen eingeteilt wurden, von erfahrenen Trainern. 50 Minuten waren für jede Sportart vorgesehen. Dort stand der Spaß, das unbeschwerte Ausprobieren im Vordergrund. Der Fakt, dass sowohl behinderte als auch nicht behinderte Menschen teilnahmen, störte niemandem. „Sport bringt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen und verbindet. Was unser Vereinsleben an diesem Tag noch bunter und vielfältiger gestaltet hat“, sagte Birner. Etwas Arbeit kam dann doch noch auf die Organisatoren zu. Wegen des schlechten Wetters wurden die Stationen Handball, Tennis und Boule kurzfristig in die Halle verlegt.

Laut Organisator Julian Jörg soll das Sportereignis einmal pro Jahr stattfinden. Die Premiere machte aber schon Hoffnung auf mehr. „Es ist wichtig, die Vorurteile gegen Menschen mit Behinderung aus dem Weg zu schaffen. Das gelingt nur durch Zusammenkommen mehrerer verschiedener Menschengruppen wie bei diesem Inklusion Sportevent“, sagte Jörg. „Ich bin davon überzeugt, dass es sich für uns alle lohnt, Menschen mit Behinderungen im Beruf und in der Freizeit, zum Beispiel im Sport, eine Chance zu geben“, betonte Birner.

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