Ludwigshafen Neue Liga für Ringer

Sascha Heckmeier (rot) vom KSC Friesenheim im Duell gegen Hamza Köse vom ASV Ludwigshafen. Beide Klubs stehen sich in der am 1.
Sascha Heckmeier (rot) vom KSC Friesenheim im Duell gegen Hamza Köse vom ASV Ludwigshafen. Beide Klubs stehen sich in der am 1. September neuen Ringer-Verbandsliga »Rhein-Pfalz« wieder gegenüber.

«LUDWIGSHAFEN.» Das sportliche Ergebnis der neuen Verbandsliga im Ringen steht schon fest, obwohl die neue Klasse noch gar nicht begonnen hat. Am 1. September startet die Verbandsliga mit neun Vereinen, unter anderem dem ASV Ludwigshafen, dem KSC Friesenheim, dem VfK 07 Schifferstadt II, Pirmasens-Fehrbach, Thaleischweiler-Fröschen und Mainz 88 II. „Rhein-Pfalz-Liga“ heißt die neue Klasse. Da es keine Ober-, keine Regional- und keine Zweite Liga gibt, würde der Meister direkt in die Bundesliga aufsteigen. Theoretisch wäre das für die Vereine möglich. Doch finanziell könnten das die Klubs nicht stemmen. „Daher wird es wohl keinen Aufsteiger geben“, sagt Karl Kuntz, Präsident des Ringerverbandes Pfalz. Und: Es wird auch keinen Absteiger geben, da es unter der neuen Verbandsliga keine weitere Klasse mehr gibt. Die sportlich unbefriedigende Situation ist das Ergebnis einer Trennung. Der Ringerverband Pfalz und der Schwerathletikverband Rheinhessen haben sich vom Schwerathletik-Verband Rheinland getrennt. 19 pfälzische, 15 rheinländische und 13 rheinhessische Vereine bildeten bisher die Arbeitsgemeinschaft Ringen Rheinland-Pfalz. Die Arge wurde 1976 von Robert Litzenburger, dem damaligen Präsidenten des VfK 07 Schifferstadt, gegründet. Er hatte vom Landessportbund den Auftrag bekommen, die Verteilung der Fördergelder an die drei Verbände Pfalz, Rheinhessen und Rheinland zu koordinieren. Diese Arge verteilt die Fördergelder des Landes an Leistungsringer und koordiniert die Arbeit in den Landesleistungszentren. Derzeit gibt es den Olympia-Stützpunkt in Bad Kreuznach, den Bundesstützpunkt und das Landesleistungszentrum in Schifferstadt. Über die Jahre kamen aber immer neue Aufgaben auf die ARGE zu, unter anderem das Ligareferat und das Kampfrichter-Referat. „Außerdem wurde die Satzung nicht mehr angepasst und war somit nicht mehr rechtmäßig“, sagt Kuntz. Außerdem gab es zuletzt Reibereien in der Arge. Es folgten jüngst Rücktritte einzelner Funktionäre. „Die Arge befindet sich in einer schweren Krise. Und wir müssen jetzt schauen, wie wir es schaffen, dass wir aus dieser Krise wieder herausfinden“, betont Thomas Ferdinand, der Präsident des Schwerathletikverbandes Rheinland: „Es geht um unseren Sport. Und ein solcher Konflikt schadet in erster Linie den Vereinen und den Sportlern. Das müssen wir verhindern.“ Das misslang. So spaltete sich das Rheinland nun von der Pfalz und Rheinhessen ab. Die Rheinland-Vereine WKG Metternich/Rübenach/Boden, Idar-Oberstein und Untere Nahe sind ebenso nicht mehr dabei wie die rheinhessischen Klubs RE Büdesheim und SV Alemannia Nackenheim II, die sich dem Rheinland-Verband anschlossen. KSV Worms stellt vorläufig keine Mannschaft mehr. Karl Kuntz ist nicht erfreut über die aktuelle Lage. Doch er hat versucht, die neue Liga attraktiv zu gestalten. So wird beispielsweise nach dem österreichischen System gerungen – sprich an einem Abend gibt es einen Heim-und Auswärtskampf. „Die Zuschauer sehen so mindestens acht Kämpfe“, sagt Kuntz. Außerdem wurden die Gewichtsklassen verändert. Das ist nicht alles. Karl Kuntz will eine Oberliga einführen. Vor zwei Jahren gab es eine gemeinsame Regionalliga mit dem Saarland. Diese Klasse gibt es nicht mehr. Nun will Kuntz mit dem saarländischen Vizepräsidenten sprechen, um eine Oberliga zu gründen. „Die würde dann aus Vereinen aus der Pfalz, Rheinhessen und dem Saarland bestehen“, sagt Kuntz. Sollte das klappen, würde der sportliche Reiz in der Verbandsliga steigen. Denn dann gäbe es zumindest wieder einen Aufsteiger.

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