Ludwigshafen Mitschüler mit Schere attackiert

Die Tat ereignete sich am Freitag in einer Unterrichtspause.
Die Tat ereignete sich am Freitag in einer Unterrichtspause.

Bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung in der Integrierten Gesamtschule Ernst Bloch in Oggersheim (Igslo) ist ein 16-Jähriger offenbar von einem Mitschüler angegriffen und am Hals leicht verletzt worden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Schulleitung hat Konsequenzen gezogen.

Wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage am Mittwoch weiter bestätigte, ereignete sich der Vorfall am Freitagvormittag während einer Pause. Das Opfer hat ihn aber erst im Nachgang angezeigt. Nach seiner Schilderung war der Täter zunächst mit einem anderen Mitschüler verbal aneinandergeraten.

Als er als neutraler Dritter schlichtend habe eingreifen wollen, habe sich die Aggression gegen ihn gerichtet, berichtete der Ludwigshafener der Polizei weiter. In dessen Verlauf habe der Täter mit der Schere ausgeholt und ihn oberflächlich getroffen. Dabei habe er nur Schürfwunden davongetragen. Als weitere Schüler intervenierten, habe sich die Situation wieder beruhigt.

Polizei erst später eingeschaltet

Die Polizei ist nicht zum Tatort gerufen worden, das Opfer hat das Geschehen erst am Abend angezeigt. Deswegen laufe die Suche nach dem mutmaßlichen Täter derzeit, offiziell wird gegen Unbekannt wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. In der Konsequenz konnte die Polizeisprecherin noch keine Angaben zu einem möglichen Motiv machen. Aus taktischen Gründen ließ sie offen, wie oft und wie heftig der Täter zugestochen haben soll.

Auch zur Beschaffenheit der Schere – ob es sich beispielsweise um eine Bastelschere mit stumpfer Schneide gehandelt haben könnte – machte sie keine Angabe. In der ursprünglichen Auseinandersetzung soll sie jedoch nicht zum Einsatz gekommen sein. Die weiteren Ermittlungen führen Beamte aus dem Haus des Jugendrechts.

Opfer wieder im Unterricht

Der Täter besuche derzeit nicht die Igslo, informierte Schulleiter Andreas Wehrmeister auf Anfrage. Das Opfer könne seit Dienstag wieder am Unterricht teilnehmen.

Die Schulleitung habe mit einem Maßnahmenbündel auf den Vorfall reagiert. Nach der unmittelbaren Deeskalation und medizinischen Erstversorgung am Freitag hätten Klassenleiter und Schulleitung diesen in der Lerngruppe thematisiert. Die Eltern von Täter wie Opfer seien unmittelbar kontaktiert worden. Dem schlossen sich weitere Gespräche in dieser Woche an.

Überdies habe die Schulleitung von sich aus eine Anzeige beim Haus des Jugendrechts gestellt, dort auch die bekannten Personalien hinterlassen und die Schulaufsicht informiert. Schulpsychologen und Sozialpädagogen sind eingeschaltet.

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