Vorderpfalz Mindestlohn: DGB informiert vor drei Bahnhöfen

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Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Oktober auf zwölf Euro je Stunde. Darauf macht die DGB-Region Pfalz am 28. September mit einer Info-Aktion ab 6 Uhr vor den Bahnhöfen in Ludwigshafen-Mitte (Berliner Platz, bis 9 Uhr), Frankenthal und Speyer aufmerksam.

Rüdiger Stein, Geschäftsführer der Region Pfalz des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), sagt: „In Ludwigshafen, Frankenthal und Speyer kommt der höhere Mindestlohn 22.784 Beschäftigten zugute, die aktuell weniger als zwölf Euro pro Stunde verdienen. In Ludwigshafen sind dies 14.411, in Frankenthal 3622 und in Speyer 4751 Beschäftigte. Das ist mehr als jeder Sechste und entspricht rund 16 Prozent aller Beschäftigten in der Region.“ Laut Stein zeigen die Zahlen: „Der Mindestlohn wirkt. Wir Gewerkschaften haben uns lange dafür eingesetzt, die Lohnuntergrenze auf zwölf Euro je Stunde anzuheben – mit Erfolg.“

„Mittel gegen Lohndumping“

Vor allem Frauen und geringfügig Beschäftigten helfe die neue Lohnuntergrenze. Besonders in Branchen wie dem Gastgewerbe, bei Lieferdiensten und im Einzelhandel verweigerten Arbeitgeber den Beschäftigten oft anständige Löhne. Und in Betrieben ohne Tarifvertrag würden besonders häufig Niedriglöhne bezahlt. „Der gesetzliche Mindestlohn ist auch ein Mittel gegen Lohndumping-Konkurrenz durch Unternehmen, die sich Tarifverträgen verweigern“, erklärt Stein. Dennoch sei klar: „Der Mindestlohn kann immer nur die unterste Haltelinie sein. Gute Löhne gibt es nur mit Tarifvertrag. Umso wichtiger ist es, die Tarifbindung wieder zu stärken.“ Und: „Die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise kann auch der neue Mindestlohn nicht auffangen“, bilanziert Stein.

Das sagt SPD-Bundestagsabgeordneter Christian Schreider (50, Ludwigshafen) zum Thema.

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