Ludwigshafen „Metropol“-Insolvenz: Kritik an Ex-Koalition und OB Steinruck

Stillstand: Baustelle auf dem Berliner Platz.
Stillstand: Baustelle auf dem Berliner Platz.

Die am Freitag bekanntgewordene Insolvenz der „Metropol“-Projektgesellschaft ist für die Stadtratsfraktion Grüne im Rat die nachträgliche politische Insolvenz der großen Koalition, die Ludwigshafen bis 2019 regiert hat. SPD und CDU hätten das seit Langem klinisch tote Hochhaus-Projekt immer wieder künstlich beatmet. „In Ludwigshafen konnte man seit dem Bau der Walzmühle wissen, dass den Versprechungen von Investor Günther Tetzner von Timon Bauregie nicht zu trauen ist. In all den Jahren, in denen die Stadt auf eine leere Baustelle schaut, hat sich die Stadtratsmehrheit einer offenen Diskussion über Alternativen für den Berliner Platz verweigert. Wir hoffen, dass die Insolvenz nicht dazu führt, dass weitere Jahre verschwendet werden. Die Stadt muss die Initiative ergreifen und dafür sorgen, dass der Berliner Platz eine neue Chance erhält“, so Fraktionssprecher Hans-Uwe Daumann.

„Aufklärung im Stadtrat“

Kritik übt auch die Fraktion „Bürger für LU“: Mit der Insolvenz sei das Luftschloss „Metropol“ geplatzt, sagt Fraktionsgeschäftsführer Timo Weber. „Wirklich überraschend kommt das nach den jahrelangen Hiobsbotschaften über die Bauverzögerungen nicht mehr. Die Vorgänge werfen allerdings einige Fragen auf. Ganz offensichtlich war das ,Metropol’-Projekt seitens des Investors von Anfang an auf die Stadt als Ankermieter ausgerichtet.“ Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) habe viel zu lange an dem ,Metropol’-Projekt festgehalten. Ins Bild passe, dass die OB zwar schon Anfang der Woche über die Insolvenz Bescheid wusste, die Öffentlichkeit aber erst am Freitag informierte. „Warum hat sie nicht direkt die Bürger und die Stadtratsmitglieder informiert? Die Vorgänge müssen im Stadtrat aufgeklärt werden“, so Weber.

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