Kommentar „Metropol“: Berechtigte Kritik an Bürgermeisterin

Geplatzte Hochhausträume in der Innenstadt: Bauzaun am Berliner Platz.
Geplatzte Hochhausträume in der Innenstadt: Bauzaun am Berliner Platz.

Einen Antrag zur Aussprache über die „Metropol“-Pleite mit dem Argument „fehlender Dringlichkeit“ abzulehnen, ist absurd. Das Reizthema beschäftig aktuell die ganze Stadt.

Die Zukunft des Berliner Platzes treibt nach der in der Vorwoche öffentlich gewordenen Pleite des Hochhausprojekts „Metropol“ ganz Ludwigshafen um – seit Jahren schon regen sich die Menschen über das „Loch“ im Herzen der Stadt auf. Wie auch darüber, dass sich die Mehrheit des Stadtrats von Investor Günther Tetzner hat an der Nase herumführen lassen.

Umso verständlicher ist der Wunsch nach einer politischen Aussprache über das Thema, den die Zweier-Fraktion „Bürger für LU“ am Montag mit einem Antrag im Stadtrat geäußert hat. Diesen ziemlich lapidar wegen „fehlender Dringlichkeit“ abzulehnen, wie Bürgermeisterin Cornelia Reifenberg (CDU) dies in Vertretung von Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) tat, ist ein Witz. Zumal gestattete Nachfragen zur Insolvenz im Anschluss dann doch für politische Statements genutzt wurden.

Der OB wiederum ein skandalöses Vorgehen zu unterstellen, ist – mit Verlaub – Blödsinn. War sie es doch, die im Herbst 2018 dazu riet, den „Metropol“-Bebauungsplan zu kassieren. Die Stadtratsmehrheit sah das anders – und irrte.

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