Ludwigshafen Mehr Training und neue Spieler
«LUDWIGSHAFEN.» Der FC Arminia Ludwigshafen, der im Sommer in die Fußball-Oberliga zurückgekehrt ist, belegt zur Winterpause den zwölften Platz. Der reicht definitiv zum Klassenverbleib, egal, was in der Regionalliga passiert oder ob der Vizemeister aufsteigt. Doch der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt nur zwei Punkte.
Zu Beginn der Vorrunde hatte die Arminia in einigen Partien das Glück auf ihrer Seite. Gegen Trier, Idar-Oberstein, Dillingen und Engers holte der FCA zehn Zähler, es hätten aber auch nur zwei oder drei sein können. Dank der guten Punktausbeute stand das Team zeitweise auf Platz acht, was vielleicht etwas sorglos gemacht hat. „Mich nicht. Ich habe immer gewarnt, dass es in dieser engen Liga auch Spiele geben wird, in denen wir nicht so erfolgreich sind“, sagt der Sportliche Leiter Markus Impertro. Und er hatte Recht. Seit dem 22. September haben die Rheingönheimer nicht mehr gewonnen und sind seit neun Partien (fünf Unentschieden, vier Niederlagen) sieglos. Besonders vor fremdem Publikum war die Arminia mit nur einem Sieg in neun Versuchen viel zu harmlos. In Völklingen (0:4), bei RW Koblenz (0:4), in Jägersburg (1:4) und Trier (0:5) setzte es deftige Pleiten. „In diesen Begegnungen haben uns mannschaftliche Geschlossenheit und Selbstvertrauen gefehlt. Da gab es kaum Gegenwehr“, hat Impertro festgestellt. Deshalb stecke das Team auch zurecht im Abstiegskampf. Nach der Niederlage beim Mitkonkurrenten Jägersburg trat Trainer Heiko Magin (50) nach lediglich viermonatiger Tätigkeit zurück. Der Coach, der eher ein Sportlicher Leiter, denn ein Trainer ist, sagte, er habe die Aufgabenfülle völlig unterschätzt. Der zeitliche Aufwand sei deutlich höher, als vermutet. Magin, der ein sehr empathischer Mensch ist und nach eigenen Angaben mit den Akteuren vertrauensvoll zusammenarbeitete, erkannte, dass er dem Team nicht mehr weiterhelfen konnte. Sein zuvor für das Saisonende beschlossener Ausstieg wurde vorgezogen. Hakan Atik (42) übernahm. Der frühere Coach des TDSV Mutterstadt und des VfR Mannheim ist extrem erfolgsorientiert, konsequent und hat hohe Ansprüche an die Spieler. Ein Manko hat er sofort erkannt: Die hohe Zahl an Gegentoren. 45, das sind im Schnitt 2,4 pro Partie. Nur das Schlusstrio hat mehr Treffer eingesteckt als der FCA, der lediglich zweimal „zu null“ spielte. Das verwundert, denn in der Defensive ist die Arminia personell gut besetzt. Zu ergründen, warum das so ist und wie man für Abhilfe sorgen kann, zählen zu den Hauptaufgaben Atiks für die Zukunft. Von den 31 Toren erzielte Kapitän Nico Pantano mit sieben die meisten. Ihm folgen Jannik Styblo (6), Sebastian Lindner (5) und Nauwid Amiri (3). Pantano und Sorg bereiteten jeweils sieben Treffer vor. Auch bei den RHEINPFALZ-Bestnoten liegt Pantano (8) vorne, vor Lindner (7), Fabian Herchenhan, Sandro Rösner (je 6) und Kevin Urban (4). Ein weiteres Problem in der Vorrunde war die körperliche Verfassung. Viele Spieler haben die Vorbereitung wegen langwieriger Verletzungen nur teilweise oder gar nicht mitgemacht. Entsprechend groß sind die Rückstände. „Die Fitness reicht nicht aus, um die fußballerische Qualität zum Tragen zu bringen. In Trier waren wir läuferisch klar unterlegen“, betont Atik, dem die Mängel sofort aufgefallen sind. Neben dem langfristigen Ausfall wichtiger Akteure gab es immer wieder kleinere Blessuren, die dazu führten, dass von den 23 eingesetzten Spielern nur Torwart Urban in allen 19 Partien dabei war. Auf 18 Einsätze kommen Pantano und Amiri, gefolgt von Sorg und Etienne Stadler (je 17) sowie David Braun, Rik Hiemeleers und Rösner (je 16). „Der Kader ist nicht schlecht“, verdeutlicht der Trainer. Um aus ihm noch mehr Leistung herauszuholen, setzt er in der Vorbereitung auf die Rückserie, die bereits Mitte Februar beginnt, ab dem 7. Januar nahezu täglich Training an. Parallel dazu wird er gemeinsam mit Impertro und Spielleiter Thomas Lang versuchen, den Kader umzubauen. „Der Markt gibt im Winter nicht viel her, aber ich will meine Kontakte nutzen“, sagt Atik. Klar ist, dass es auch Abgänge geben wird, wenn Neue kommen. Ganz wichtig sei außerdem, möglichst schnell mit den Leitfiguren Pantano, Lindner und Herchenhan die Verträge zu verlängern. Kommentar