Ludwigshafen „Manche haben in der Oberliga nichts zu suchen“

Mannheim. In fünf Spielen unter der Regie von Hakan Atik holte Fußball-Oberligist VfR Mannheim null Punkte – diese Bilanz ist ernüchternd. Warum der Coach des Tabellenletzten dennoch nicht den Kopf in den Sand steckt, erläutert der Mann, der mit dem TDSV Mutterstadt in die Verbandsliga aufgestiegen war, im Interview.

Herr Atik, bis jetzt gab es für Sie als Trainer des VfR Mannheim nur Niederlagen. Wie groß ist die Hoffnung, dass sich das bald ändert?

Ich gehe weiterhin in jedes Spiel, um es zu gewinnen, daran hat sich nichts geändert. Positiv ist auch, dass die Mannschaft in den beiden zurückliegenden Partien eine gute Leistung gezeigt hat. Darauf bauen wir auf. Mit einem Punkt ist der VfR abgeschlagen Letzter. Ist der Klassenverbleib überhaupt noch realistisch? So lange es nach Punkten möglich ist, muss man auch daran glauben. Ich werde alles geben, damit wir noch so viele Spiele wie möglich gewinnen. Hat die Mannschaft die Qualität, um in der Oberliga bestehen zu können? Ich möchte nicht allen Spielern aus dem Kader die Qualität absprechen, in der Oberliga mitspielen zu können, aber es fehlt auf manchen Positionen. Es gibt Leute im Kader, die haben in der Oberliga nichts zu suchen. Also ist die Mannschaft in der Summe zu schlecht für die Oberliga? Ja, aber wir werden in der Winterpause neue Spieler verpflichten, die die Qualität für die Oberliga haben. Gleichzeitig wird meine Aufgabe aber auch darin bestehen, ein Team aufzubauen, das in der Verbandsliga eine starke Rolle spielen kann, wenn es mit dem Klassenverbleib nicht mehr klappt. Gibt es etwas, dass Ihnen Hoffnung gibt? Ich bin optimistisch, weil die anderen Mannschaften in der Liga nicht viel besser sind als wir. Das haben die Spiele bisher gezeigt, zuletzt haben wir gegen den Tabellenzweiten Balingen nur verloren, weil wir uns eine unnötige Rote Karte eingehandelt haben. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir ebenbürtig. Ich halte die Oberliga in diesem Jahr nicht für besonders stark. Es sind nur Kleinigkeiten, die entscheiden. Und wenn wir im Winter personell nachbessern, werden wir in der Rückrunde auch einige Spiele gewinnen. Außerdem haben wir in der Rückrunde noch zehn Heimspiele. Wie groß wird der personelle Wechsel in der Winterpause sein? Ich habe schon zwei Spieler verpflichtet, möchte aber die Namen noch nicht nennen. Wie viele Akteure noch hinzu kommen, hängt aber auch damit zusammen, welche Spieler uns im Winter verlassen werden. Da stehen noch einige Gespräche an. Hatten Sie sich die Aufgabe beim VfR so schwer vorgestellt? Haben Sie die Zusage schon bereut? Nein, das habe ich nicht. Ich hatte ja im Vorfeld einige Partien gesehen und wusste, was mich erwartet. Es war ja schon zu sehen, dass es an Qualität fehlt, das war im Sommer absehbar. Ich kannte einige Spieler schon vorher, deshalb hat mich das alles nicht überrascht.

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