Ludwigshafen Ludwigshafen: „Bob“-Projekt schafft 300 neue Jobs am Rheinufer Süd

In Süd zwischen dem ehemaligen Halberg-Areal, dem Gesundheitszentrum Lusanum und dem Walzmühl-Center gelegen: das Bob-Bürohaus.
In Süd zwischen dem ehemaligen Halberg-Areal, dem Gesundheitszentrum Lusanum und dem Walzmühl-Center gelegen: das Bob-Bürohaus.

300 neue Arbeitsplätze schafft das Bauprojekt „Bob Rheinallee“ am Ludwigshafener Rheinufer Süd. Bei dem von 80 Gästen besuchten Richtfest für das als besonders energieeffizient angepriesene Bürohaus würdigte Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger (CDU) das Vorhaben am Dienstagnachmittag als „gutes Signal für den Wirtschaftsstandort Ludwigshafen“. Nach dem Baustart im Herbst 2018 soll das sechsstöckige Gebäude im Februar 2020 eingeweiht werden. „Das ist ganz großes Kino“, lobte Süd-Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU) den raschen Baufortschritt. „300 Jobs, das ist schon eine Nummer.“ Auf 6200 Quadratmetern soll bis zum Frühjahr ein „Bürogebäude für neue Arbeitswelten“ entstehen. Eine Tiefgarage bietet Platz für 60 Fahrzeuge.

Zweistelliger Millionenbetrag wird investiert

Die Abkürzung Bob steht für Balanced Office Buildings, sprich: für extrem effiziente Gebäude neuer Machart. Bauherrin ist die Bob Rheinallee GmbH, Kapitalpartner sind die Kaironos Invest AG und die Bob Project Development GmbH, eine Tochter des Aachener Bürogebäude-Systemanbieters Bob AG. Das Investitionsvolumen liegt laut Bob-Vorstand Bernhard Frohn im zweistelligen Millionenbereich.

Erdsonden in 100 Metern Tiefe

Der geringe Energieverbrauch und das spezielle Raumklima sind nach Angaben der Projektentwickler unter anderem auf den Einsatz einer „Betonkernaktivierung“ zurückzuführen, die aus kostenlos temperiertem Untergrundwasser gespeist wird. Aus Erdsonden, die bis in 100 Meter Tiefe gebohrt wurden, fördert das „Bob-System“ Wasser, das das Gebäude über die Betondecken sowohl kühlt als auch beheizt. Einen Steinwurf vom Flussufer entfernt soll damit das energieeffizienteste Bürogebäude in Rheinland-Pfalz entstehen.

Pronova BKK ist Ankermieter

Ankermieter für die unteren Etagen ist auf über 60 Prozent der Flächen die Betriebskrankenkasse Pronova, die dort ihr neues Besucherzentrum einrichtet. Bundesweit betreut sie 660.000 Versicherte, in der Region um Ludwigshafen sind es 80.000. Sie stellt mehr als 200 der 300 Arbeitsplätze in dem Bürohaus.

Zur Pronova BKK gesellen sich in direkter Nachbarschaft zum Gesundheitszentrum Lusanum, dem früheren Halberg-Areal und dem Walzmühl-Center zwei weitere namhafte Mieter: die Vertriebsgesellschaft für Deutschland, Österreich und die Schweiz des Unternehmens Tarkett, Hersteller hochwertiger Bodenbeläge, und die Steuerberatungsgesellschaft WSB Wolf Beckerbauer Hummel & Partner. Tarkett ist von seinem bisherigen Sitz in Frankenthal nach Ludwigshafen umgezogen. „Wir bekommen hier den Standort, den wir uns gewünscht haben“, sagte Christian Claus von der Tarkett Holding. Unter dem Dach des Gebäudes will die Firma einen „markengerechten Showroom“ einrichten. Das Bob-Bürohaus ist bereits seit mehreren Monaten voll vermietet.

„Leuchtturmprojekt für Ludwigshafen“

„Mit Bob Rheinallee ist es uns gelungen, hier ein Leuchtturmprojekt für moderne und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung anzusiedeln“, betonte Stadtbeigeordneter Dillinger – „und zwar trotz des anstehenden Hochstraßenabrisses“. Die Rheinallee sei ein „Top-Standort“ in der Metropolregion. Mit Tarkett habe man eine namhafte Firma aus dem Umland für die City-Lage begeistert.

Die 80.000 Versicherten der Pronova in der Region bekommen mit dem Wechsel ans Rheinufer eine neue Anlaufstelle. Die Krankenkasse gibt dafür nach 16 Jahren ihren Sitz in der Friesenheimer Brunckstraße auf. Die BASF will die alte Liegenschaft übernehmen, denn der Chemiekonzern braucht mehr Platz für Büros.

Weitere Standorte werden gesucht

Wegen der großen Nachfrage werden den Bob-Verantwortlichen zufolge weitere Bürohaus-Standorte in Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg gesucht. Bob Rheinallee ist nach Firmenangaben das erste Gebäude dieser Art, das vollständig digital entworfen wurde. Auf der Baustelle konnten Experten mit Hilfe von Datenbrillen den Baufortschritt am Tablet überprüfen. Mehr Informationen zu Bob im Netz unter www.bob-ag.de.

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