Ludwigshafen Leichen füllen die Leinwand

Zum 450. Geburtstag William Shakespeares in diesem Jahr ehrt das Mannheimer Cinema Quadrat den elisabethanischen Dramatiker ab Montag mit der fünfteiligen Filmreihe „Shakespeare lebt!“.

Shakespeares

Stücke, besonders die bekanntesten, gehören bis heute nicht nur zum festen Bestand der Theaterspielpläne, sondern auch der Kinoprogramme. Schon in den ersten Jahren des neuen Mediums Film wurden, freilich stumm, einzelne Szenen und pantomimische Interpretationen seiner Dramen auf Zelluloid gebannt. So sind mittlerweile rund 500 Filme nach seinen Stücken entstanden. Shakespeare ist damit der Dramatiker, dessen Werk weltweit am häufigsten verfilmt wurde. Entsprechend vielfältig sind die Filme, die das Cinema Quadrat zeigt. „Hamlet Goes Business“ siedelt Shakespeares Klassiker um den Prinzen von Dänemark in Finnland an. Hamlets Vater war hier ein Großindustrieller, Hamlet selbst ist der Haupterbe des Konzerns. Thronfolger Klaus möchte den Betrieb auf die Produktion von Quietsche-Entchen umstellen. Der getötete Boss erscheint seinem Sohn als Geist und bittet ihn um Rache. Alsdann purzeln die Leichen nur so über die Leinwand. Shakespeares Drama wird hier zum Film noir. Eine düstere bis aberwitzige Kapitalismuskritik von Aki Kaurismäki (am 25. und 26. September). „Viel Lärm um nichts“ ist ein kleiner Film des erfolgreichen Regisseurs Joss Whedon. Es handelt sich um eine schlichte bis amüsante Fingerübung, die der New Yorker Serienspezialist nach den ungleich aufwendigeren Dreharbeiten zu „Marvel′s The Avengers“ eingeschoben hat. Gedreht wurde die Komödie um die Suche nach der wahren Liebe in nur zwölf Tagen in Whedons Privathaus, geschnitten wurde der Film in den Mittagspausen und am Wochenende (19. bis 22. September). Mit „Cäsar muss sterben“ ist sogar eine Dokumentation im Programm, die viel shakespearesches Drama enthält. Insassen des Hochsicherheitstraktes eines römischen Gefängnisses studieren die Tragödie „Julius Caesar“ ein. Zu sehen ist in Ausschnitten das Casting, die Proben und die Aufführung. Karg in der Bildsprache, reich an Emotionen, gewann das italienische Dokudrama der Brüder Taviani den Goldenen Bären bei der Berlinale 2012 (vom 25. bis 27. September). Die beiden übrigen Beiträge der Filmreihe sind so bekannt, dass eine Beschreibung sich erübrigt. Es handelt sich um Baz Luhrmanns „William Shakespeares Romeo + Julia“ mit Leonardo DiCaprio und Claire Danes (29. September bis 1. Oktober) und um „Shakespeare in Love“ mit Joseph Fiennes als Dichter und Gwyneth Paltrow in der Rolle der Lady Viola (15. bis 17. September).

x