Ludwigshafen Land fördert Covid-Forschung in Ludwigshafen

Leitet die Studie zu Corona: Oberarzt Anselm Gitt.
Leitet die Studie zu Corona: Oberarzt Anselm Gitt.

Das Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen (IHF) erhält einen Landeszuschuss von weiteren 39.450 Euro, um bis Jahresende das klinische Covid-19-Register Rheinland-Pfalz fortzuführen. Die Datenerhebung ermöglicht es dem IHF, in Verbindung mit den Zahlen der Corona-Neuinfektionen, Prognosen über die Entwicklung der stationären Patientenzahlen zu erstellen.

Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) überreichte die Landesförderung an Anselm Gitt, Studienleiter des Registers und stellvertretenden Vorsitzenden der IHF-Stiftung. Das Institut befindet sich auf dem Gelände des Klinikums Ludwigshafen. Das Register, das die Behandlung von Covid-Patienten in rheinland-pfälzischen Krankenhäusern sowie deren Krankheitsverläufe dokumentiert, sei eine große Hilfe, so der Minister.

„Die Daten bieten einen wichtigen Überblick über die verfügbaren Kapazitäten der Krankenhäuser und ermöglichen uns, frühzeitig erforderliche Schritte in die Wege zu leiten“, sagte Hoch. Wichtige Kennzahlen wie Alter, Begleiterkrankungen und Symptome sowie Behandlungsmaßnahmen werden dabei erfasst. „Das Register ist eine bundesweit einmalige Beobachtungsstudie. Die Erkenntnisse können dazu beitragen, die Behandlungsmaßnahmen von Covid-Patienten zu optimieren“, meinte der Minister. Dafür stellt das Land rund 273.000 Euro zur Verfügung.

Über 18 Prozent in Kliniken gestorben

Seit Beginn der Pandemie im April 2020 melden alle Krankenhäuser des Landes täglich die stationär behandelten Covid-Patienten sowohl auf den Intensivstationen als auch auf den Normalstationen. Studienleiter Anselm Gitt: „Das ist ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des Registers, da vom Robert Koch-Institut und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin lediglich die intensivmedizinisch behandelten Patienten dokumentiert werden.“

Die Daten des Registers in Rheinland-Pfalz zeigten, dass zusätzlich zu den Patienten auf den Intensivstationen etwa viermal so viele weitere Covid-Patienten auf den Normalstationen behandelt werden mussten, was eine zusätzliche Belastung des Gesundheitssystems sei, die bislang in der öffentlichen Diskussion völlig vernachlässigt worden sei. Das Bundesgesundheitsministerium wolle dies künftig ändern. Die in Ludwigshafen erstellte Dokumentation zeigt auch die Schwere der Erkrankung. 18,6 Prozent aller Covid-Patienten, die in Krankenhäusern behandelt wurden, starben.

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