Ludwigshafen Kunstverein: Treidler in Frankenthal vor ungewisser Zukunft

Dem Frankenthaler Kunstverein Die Treidler droht die Auflösung – wenn sich bis Sommer kein neuer Vorsitzender findet. Nach 20 Jahren will die Treidler-Vorsitzende Alis Hoppenrath ihr Ehrenamt abgeben. Der Schritt ist lange angekündigt, seit einem Jahr findet sich niemand, der die Nachfolge antreten will. Der Verein denkt deshalb auch über eine Auflösung als letzten Schritt nach.

Frankenthal

sei mit seiner ungelösten Nachfolgefrage nicht allein, sagt Barbara Auer, die Direktorin des Kunstvereins Ludwigshafen. „Ohne ein klares Bekenntnis der Stadt zu ihrem Kunstverein geht es nicht“, sagt sie. Ludwigshafen stand vor 24 Jahren vor einer ähnlichen Frage wie jetzt Die Treidler in Frankenthal. Es fand sich niemand, der bereit war, den Kunstverein ehrenamtlich zu führen. Mit Unterstützung der Stadtsparkasse und mit Mitteln des Landes sei es der Verwaltung damals gelungen, eine hauptamtliche Leitung zu installieren. Es ist die einzige in ganz Rheinland-Pfalz. Etwa die Hälfte des Etats – für vier Ausstellungen im Jahr, Personal und Verwaltung liegt er bei 180.000 Euro – komme von Sponsoren. „Um die muss ich jedes Jahr neu werben.“ Die Räume stellt die Stadt kostenlos zur Verfügung. „Das ist ein großes Plus.“ Üppig ist die Personalausstattung allerdings auch in Ludwigshafen nicht. Direktorin Auer, die sich um alle kuratorischen Fragen kümmert, hat eine Dreiviertelstelle, ihre Assistentin, die auch die Verwaltung der vereinseigenen Jugendkunstschule übernimmt, einen Vollzeitvertrag. „Man muss schon für diese Aufgabe brennen“, sagt Kunsthistorikerin Auer. Für Frankenthal sei denkbar, eine Verwaltungskraft anzustellen und Programmplanung weiter ehrenamtlich zu gestalten. Wichtig sei, dass ein Kunstverein ein eigenes Profil habe.

x