Ringen KSC Friesenheim will Schüler für zwei Sportarten begeistern

Der Verein sucht junge Ringer.
Der Verein sucht junge Ringer.

Der KSC Friesenheim hat ein Schulprojekt angestoßen. Der Verein hofft auf neuen Sportnachwuchs. Gleich zwei Sportarten sollen davon profitieren.

Erstmals seit Jahren ist der KSC Friesenheim mit seinen Ringern nach dem Auseinanderbrechen der Wettkampfgemeinschaft (WKG) mit dem ASV Ludwigshafen nicht in dem September beginnenden Ligageschehen dieser traditionsreichen Sportart vertreten. Das soll jedoch eine überwindbare Ausnahme sein: Im Hintergrund arbeiten außerhalb des Ligageschehens der Vereinsvorsitzende Roland Veil (68) und sein Trainerteam bereits an einer ringsportlichen Renaissance.

Und diese scheint mit Blick in die Zukunft vielversprechend: Mehr als ein Dutzend Nachwuchsathleten bereiten sich derzeit im Training unter Leitung von Jugendtrainer Silvio Burda auf eine spätere Karriere bei den Aktiven vor. Mit der erstmaligen Kooperation mit einer Oggersheimer Schule hoffen die KSC-Verantwortlichen auf weitere talentierte Kandidaten für eine erfolgreiche ringerische oder kampfsportliche Laufbahn. Veil: „Von diesem ungewöhnlichen Gemeinschaftsprojekt profitieren auf jeden Fall die Schule und in absehbarer Zeit vielleicht auch wir als Club. Wir sind jedenfalls voller Optimismus ...“

15 Schüler auf der Matte

Das in der Pfalz bisher einmalige Projekt bringt 15 Schüler der SFL Schlossschule Oggersheim, einer Ganztagsschule mit Förderschwerpunkt Lernen, beim KSC Friesenheim auf die Ringermatte. Gleichzeitig werden sie in Friesenheim mit der in China populären fernöstlichen Kampfsportart Tai Chi (Schattenboxen) bekannt gemacht. Erfahrene Ringertrainer wie Holger Rotermund und der Tai-Chi-Lehrer Frank Wörner werden sich gemäß einer vertraglichen Vereinbarung zwischen Schule und Verein in den nächsten 34 Schulwochen jeden Donnerstag von 13.45 Uhr bis 16 Uhr in der KSC-Sporthalle mit den Schülern aus Oggersheim intensiv beschäftigen. „Wir freuen uns riesig über die Ergänzung und Aufwertung unseres Nachmittagsprogramms“, kommentierte die Oggersheimer SFL-Konrektorin Melanie Wieme die sportliche Vereinbarung. Den zunächst 15 Schülern im Alter von 13 und 14 Jahren werden in Friesenheim die Grundkenntnisse in den beiden Sportarten vermittelt. „Wer dann bei uns im Verein voll einsteigen will, ist willkommen“, ergänzt Veil.

Bei der in Friesenheim wohnenden Pädagogin rennen die KSC-Verantwortlichen mit ihrem Kooperationsangebot offene Türen ein. „Für die Kinder ist es immer spannend, wenn es neue, noch nicht dagewesene Angebote oder Außerhausaktionen gibt. Das durchbricht den Alltag“, sieht Melania Wieme in diesem Gemeinschaftsprojekt vor allem eine willkommene Erweiterung des pädagogischen Angebots. „Es ist toll, dass ein Verein aus dem Einzugsgebiet unserer Schule zu einer Kooperation gerade auch mit unserer Klientel bereit ist.“

Bus für junge Sportler

Die 15 Schüler der achten Klasse werden mit einem Bus aus Oggersheim nach Friesenheim gebracht und dort nach dem Sportauftritt wieder abgeholt. Veil: „Wenn alles nach unseren optimistischen Vorstellungen läuft, kann die Teilnehmerzahl aufgestockt werden.“ Der Sportbund Pfalz unterstützt das Projekt des KSC Friesenheim und beteiligt sich an der kostspieligen Anschaffung einer Ringerwurfpuppe. Auch die Stadt Ludwigshafen will Veil ins Boot holen.

Die vor etwa einem Jahr neu ins Sportprogramm des KSC Friesenheim aufgenommene chinesische Kampfsportart Tai Chi hat sich zu einem „Renner“ entwickelt. Der dafür speziell ausgebildete Trainer Frank Wörner kann in seinen jeweils einstündigen Trainingseinheiten dienstags von 19 bis 20 Uhr und mittwochs von 9.30 bis 10.30 Uhr in der KSC-Sporthalle am Teichgartenweg insgesamt rund 30 Sportlerinnen und Sportler begrüßen. Die 365 Mitglieder des KSC Friesenheim werden möglicherweise durch eine zusätzliche traditionelle Sportart weiteren Zuwachs erhalten: Der Verein will wieder Gewichtheben anbieten, eine einst in der Kurpfalz populäre Sportart, die in Ludwigshafen kaum noch wahrgenommen wird, weil sie kein Verein wettkampfmäßig betreibt. Veil: „Die technischen Voraussetzungen wie Hantel oder Pritsche sind in unserer Halle nach wie vor vorhanden – was fehlt, sind die Sportler ...“ Wer sich für Gewichtheben interessiert, kann sich bei Roland Veil, E-Mail roland.veil@yahoo.com, melden.

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