Ludwigshafen/Frankenthal Krankenhäuser in Not: Grau will „nachsteuern“

Bundestagsabgeordneter Armin Grau von den Grünen.
Bundestagsabgeordneter Armin Grau von den Grünen.

Der grüne Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Ludwigshafen/Frankenthal, Armin Grau – ehemals Chefarzt am Ludwigshafener Klinikum –, sieht im Zusammenhang mit der derzeitigen Krankenhauspolitik ein „zielgerichtetes Handeln“ der Berliner Ampel-Koalition. Derzeit sei davon auszugehen, dass 60 bis 70 Prozent der Krankenhäuser im Jahr 2023 rote Zahlen schreiben werden. Eine sehr schwere finanzielle Situation, die ihm große Sorgen bereite, wie der Altriper mitteilt. Angesichts geringerer Einnahmen der Krankenhäuser bei weniger stationären Patienten durch die Corona-Pandemie, starkem Personalmangel sowie gestiegenen Kosten durch Inflation und Energiekrise habe die Ampel-Koalition jedoch unter anderem Energiepreisbremsen für die Krankenhäuser eingeführt. „Darüber hinaus werden bis zu sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, 1,5 Milliarden für die indirekt durch die Energiepreissteigerungen ausgelösten Kostensteigerungen und bis zu 4,5 Milliarden für die durch Gas- und Strompreisbremse nicht aufgefangenen Erhöhungen der Energiekosten. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen sollten, werden wir nachsteuern müssen“, so Grau.

Gleichzeitig werde 2023 eine große Krankenhausreform angepackt, in deren Zuge die Fallpauschalen, die laut dem 63-Jährigen wesentlich zu den Finanzproblemen und zu schlechten Arbeitsbedingungen in den Kliniken beigetragen haben, umfassend reformiert würden. „Die Krankenhäuser werden einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen durch eine Extrafinanzierung ihrer ohnehin vorhandenen und von den Patientenzahlen unabhängigen Kosten bekommen“, wirbt Grau für die Reform. Aus seiner Sicht werde sie für eine finanzielle Entlastung der Krankenhäuser führen, in denen die Beschäftigten „Gewaltiges“ leisteten.

x