Ludwigshafen Kommentar: Zweifel sind angebracht

Trainer Hettrich hat bei der Arminia an Ansehen eingebüßt. Jetzt sind die Spieler gefragt. Ob die Entlassung etwas bringt, ist fraglich.

Oberligist Arminia Ludwigshafen und Trainer Frank Hettrich, das war keine Liebesheirat, eher ein Zweckbündnis. Der Verein hatte dem Coach vor einigen Wochen mitgeteilt, mit ihm in der kommenden Runde nicht mehr zusammenarbeiten zu wollen. Das schwächt einen Trainer, der in Umfeld und Mannschaft Ansehen einbüßt und angreifbar wird. Hettrich ist aber auch Opfer einer Entwicklung geworden, die er selbst angeschoben hat. Sein Bestreben war, alle Positionen doppelt besetzen zu können, um den Konkurrenzkampf zu schüren und bei Verletzungen gewappnet zu sein. Eine gute Idee, die bei einem 24-Mann-Kader aber auch Gefahren birgt, wenn fast alle gesund sind. Es begann zu rumoren, Unruhe machte sich breit, Neid und Eifersüchteleien nahmen überhand, Ersatzspieler schmollten. Hettrich sagt, dass das Team nicht an einem Strang zieht, weil jeder glaubt, er müsste spielen. Ein Beweis dafür, dass sein Plan nicht aufgegangen ist. Hinzu kam, dass Spieler Positionen beanspruchten, Einfluss auf Personalentscheidungen nehmen wollten und Hettrich am Ende Konzessionsentscheidungen traf. Letztlich verlor der Trainer bei Teilen des Teams immer mehr an Rückhalt. Gegen Jägersburg hat die Mannschaft mit ihrer Leistung über den Coach abgestimmt und den Daumen gesenkt. Sportchef Impertro räumte noch eine Woche Gnadenfrist ein und zog dann einen Schlussstrich. Ob es etwas bringt, ist fraglich. Jetzt ist das Team gefordert. Spieler, die direkt nach dem Duschen im Auto sitzen, das Clubhaus kaum von innen kennen, müssen jetzt zeigen, ob ihnen die Arminia etwas bedeutet, oder ob der FCA nur eine Durchgangsstation ist. Noch kann es reichen, Zweifel sind aber angebracht.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x