Ludwigshafen Kleiner Sack, große Hilfe

Reporter Volker Endres überreicht die Spende an „Zippel“.
Reporter Volker Endres überreicht die Spende an »Zippel«.

In unserer Interviewreihe „Irgendwo in Lu“ haben wir uns Mitte April mit „Zippel“ unterhalten. Der 54-Jährige Obdachlose berichtete dabei davon, dass er den späten Schneesturm drei Tage zuvor ohne Schlafsack überstehen musste. Sein Schicksal hat viele Leser berührt.

„Ich habe sofort an meinen alten Schlafsack gedacht“, berichtete Leser Hermann Poth. Der mittlerweile 80-Jährige lebt mittlerweile in einem betreuten Wohnheim. Im Keller lagerte aber noch immer sein altes „Arbeitsgerät“: „Ich habe acht Jahre lang Rallyebetreuung in Tunesien gemacht“, erzählt er. Gekocht habe er für die Fahrer oder auch den Ausschank vor Ort übernommen. Übernachtet wurde dabei rustikal im Wüstensand. Und oft genug bei empfindlichen Temperaturen.

„Aber mittlerweile kann ich das nicht mehr machen und habe mir gedacht, dass ich den Schlafsack deshalb ja auch für einen guten Zweck zur Verfügung stellen kann.“ Also wusch und lüftete er das gute Stück und brachte es bei der RHEINPFALZ-Redaktion in der Amtsstraße vorbei. Adressat: „Zippel“. Der Mann ohne festen Wohnsitz, der oft am Gelben Haus am Rheinufer zu finden ist.

In diesen Tagen haben wir ihn wiedergetroffen. Und auch wenn die Tage mittlerweile nicht nur angenehm warm, sondern vorsommerlich heiß sind: „Nachts kühlt es noch ganz schön ab“, weiß der 54-Jährige aus eigener, hautnaher Erfahrung. Denn auf der Straße lebt er noch immer. Und er freute sich sichtlich über die willkommene Spende, die aus einem spontanen Interview entstanden ist.

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