Ludwigshafen Klar und knackig
Stan Ace and the Crumpled Knaves haben die Konzertmuschel im Ludwigshafener Ebertpark mit authentischem Rock ′n′ Roll und Rockabilly gerockt. Die Musik klang original wie in den Fünfzigern und lud zum Tanzen ein. Bis auf wenige Ausnahmen hatte das Publikum aber lieber im Sitzen Spaß.
Stan Ace and the Crumpled Knaves gibt es erst seit zwei Jahren. Im vergangenen Jahr gewann die Band den Rockpreis der Stadt Speyer. „Eigentlich spielen wir in Clubs, wo wild getanzt wird“, sagte Stan Ace, Gitarrist, Sänger und Gründer der Band dem Publikum. „Be there or be square“ hieß es schon in den Fünfzigern, sinngemäß etwa: „Geh hin oder versauer zuhause“ - und damit eröffneten die krumpeligen Knappen jeweils ihre Sets. Auch in der für sie ungewohnt konzertanten Umgebung machte die Band den besten Eindruck. Im Mittelpunkt steht Stan Ace, der mit bürgerlichem Namen Stefan Sold heißt und aus Schifferstadt kommt. Der 28-Jährige hat genau die markant männliche Stimme, die man für kernigen Rock ′n′ Roll braucht. „So Pop-Zeug mit diesen fiepsigen Stimmen, das liegt mir einfach nicht“, sagt der Sänger. Auch den anderen Musikern ist der Spaß am Retro-Sound und -Groove deutlich anzumerken. Besonders wichtig für den echten Rockabilly-Sound ist der Kontrabass. Den zupft der aus Speyer stammende Profi Jean-Philip Wadle, der von verschiedenen Jazzformationen bekannt ist. Ob gezupft oder geschnalzt, seine tiefen Töne machen ganz schön Dampf. Das typisch hämmernde Klavier bedient Moritz Erbach, und am Schlagzeug trommelt Mike Fehn ebenfalls im originalen Stil. Stan Ace spielt eine halbakustische Gitarre und sein Sound hat den charakteristisch harten, aber noch nicht in die Verzerrung gehenden Anschlag. Viele der frühen Rock ′n′ Roller kamen aus dem Country-Style und haben die Gitarrentechniken von dort mitgebracht. Weil jeder Ton klar und knackig kommt, muss man ziemlich präzise anschlagen, und das macht Stan Ace richtig gut. Offenbar hat er die alten Meister sorgfältig studiert. Er zitiert auch mal Danny Cedrone, der für Bill Haley das berühmte Solo in „Rock Around the Clock“ eingespielt hat. Spielt er nicht Solo, sondern Riffs, hat die Gitarre das kurze Slapback-Echo, das man sofort mit Gitarrensounds der Fünfziger verbindet. Später verwendete der Frontman auch eine Bariton-Gitarre, die noch tiefer und knackiger klingt. Auf dem Programm standen viele Rock ′n′ Roll-Klassiker, darunter so typische Zwölftakter wie „Blue Suede Shoes“ und ähnliche Stücke nach dem Blues-Schema. Es wurde ordentlich gerockt, und tatsächlich gab es ein paar Paare, die tanzten. Bei dem sehr bekannten „When the Saints Go Marchin′ in“ machte das Publikum auch kräftig mit und sang im Wechsel mit der Band. Es gab auch ruhigere Stücke, die mehr nach Country klangen, und sogar Ausflüge in lateinamerikanische Rhythmen wie Cha-Cha-Cha.