Ludwigshafen Keine Zwischenfälle bei Corona-Demos
Die Befürchtung im Vorfeld war, dass es nach dem kürzlichen Verbot der Corona-Proteste in Bad Dürkheim in der Region zu größeren Aufmärschen kommen könnte. Die Demonstrationen in Bad Dürkheim wurden behördlich untersagt, weil befürchtet wurde, Maskengebot und Abstände würden nicht eingehalten werden.
Ganz entspannt sah das in Ludwigshafen der neue Vorsitzende der Naturfreunde, Stefan Riedel, bei der Gegendemo „Gesundheit und Solidarität gegen Faschismus“ vor dem Rathaus-Center. Er wies ordnungsgemäß auf die behördlichen Auflagen für Teilnehmer und die Pflichten der Ordner hin. Was relativ schnell ging. „Ich hab noch nie eine Demo mit so wenig Auflagen organisiert“, sagte er. Die Organisatoren waren um 17 Uhr am Rathausplatz, offizieller Beginn war um 17.30 Uhr. Unterstützung gab es von den Jusos, dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Linken. Laut Veranstalter wurden 53 Teilnehmer gezählt. Zeitgleich protestierten laut Polizei etwa 30 Teilnehmer unter dem Motto „Gegen Querdenken und für die Freigabe von Impfpatenten“ am Platanenhain. Von dort sollte auch der Lichterspaziergang starten.
Die Polizei war deutlich aber diskret präsent an verschiedenen Punkten in der Fußgängerzone. Der sogenannte Spaziergang sollte bei der Kreissparkasse am Berliner Platz beginnen, hieß es in einschlägigen Gruppen. Tatsächlich gab es kleine Grüppchen von Leuten mit Lichtern, die später die Bismarckstraße heraufkamen. An der Kreuzung Bismarckstraße/Schulstraße standen Polizisten und sprachen die „Spaziergänger“ an. Insbesondere machten die Beamten deutlich, dass die genehmigte Demonstration der Naturfreunde nicht gestört werden darf.
Während Sprecher am Rathausplatz zur Solidarität durch Impfen aufriefen, sammelte sich im Eingangsbereich des Rathaus-Centers eine Gruppe von Menschen ohne Masken und mit Lichtern. Eine Gruppe Polizisten hielt sich bereit. Alles blieb ruhig. In der Fußgängerzone gab es vereinzelt Diskussionen zwischen Polizisten und „Spaziergängern“.
Die Polizei kontrollierte eigenen Angaben zufolge 19 Personen und sprach zehn Platzverweise aus. Am Platanenhain soll es zu einer versuchten Körperverletzung gekommen sein, eine Strafanzeige liege vor, heißt es von der Polizei.