Ludwigshafen Kasten Bier für die Mannschaft

Kapitän Benjamin Hettich erzielte ein Tor für den WSV.
Kapitän Benjamin Hettich erzielte ein Tor für den WSV.

«Ludwigshafen.»Mit einem 20:5 (6:2, 3:1, 4:2, 7:0)-Erfolg über den BSC Pforzheim feierte der WSV Vorwärts Ludwigshafen den bislang höchsten Saisonsieg in der Zweiten Wasserball-Bundesliga. Es war eine Ludwigshafener Glanzleistung.

WSV-Trainer Pierre Hilbich hatte ein echtes Luxusproblem: „Eigentlich haben wir die klare Ansage: Wir machen keine Heber. Und was passiert nicht einmal, sondern gleich dreimal? Wir versuchen es mit einem Heber.“ Seine Klage kam auf allerhöchstem Niveau, denn der Sieg hätte bei einer optimalen Chancenverwertung sogar noch ein wenig deutlicher ausfallen können. Wichtig für das Mannschaftsgefüge war aber vor allem der 20. Treffer: „Der bedeutet eine Kiste Bier für die Mannschaft“, verriet Hallensprecher Uwe Dessloch, warum der Jubel auf der Bank nach Benedikt Hummels erfolgreichem Abschluss 19 Sekunden vor dem Ende noch einmal besonders laut wurde. Der Sieg der Ludwigshafener hatte zu diesem Zeitpunkt längst festgestanden. Der WSV präsentierte sich nach der Woche der beiden Niederlagen gegen Neustadt in Galaform. „Wir haben in der Abwehr perfekt umgesetzt, was wir jetzt seit eineinhalb Jahren trainieren“, freute sich Coach Hilbich. Der strukturierte Angriff trug zunächst den Namen „Görge“. Viermal war Martin Görge im ersten Durchgang erfolgreich, einmal war es sein Bruder Oliver. Einzig der erfolgreiche Konter von Benedikt Hummel zum 5:1 durchbrach im Anfangsviertel die Görge-Festspiele. „Normalerweise ist die Offensive unser Sorgenkind“, schmunzelte Hilbich. Das Sorgenkind schoss sich gegen Pforzheim den offensichtlich angestauten Frust von der Seele, traf auch ohne den erkrankten Ägypter Ahmed Mohamed beinahe nach Belieben. Einzig die Quote in Überzahl blieb bei nur einem Treffer überschaubar. Hilbich relativierte: „Es waren ja auch nur drei Chancen. Wir haben uns heute bei einem Mann mehr im Wasser definitiv deutlich besser bewegt als zuletzt.“ Und die beiden verursachten Strafwürfe, beide von Martin Görge sicher verwertet, gehörten schließlich ebenfalls irgendwie zu den Sondersituationen. Für Johannes Schmitz war der Sieg beinahe zu leicht: „Normalerweise ist Pforzheim eine Mannschaft, die einfach nicht aufsteckt“, wusste er aus leidvoller Erfahrung des Vorjahres. Am Samstag erkannten die Schwarzwälder aber schnell, dass gegen den wie entfesselt aufspielenden WSV an diesem Abend kein Kraut gewachsen war. Auch nicht, als das Trainerduo Pierre Hilbich und Maurice Schäfer durchwechselten, dem gesamten Kader Einsatzzeit gaben. Die „Ergänzungsspieler“ zahlten das Vertrauen zurück, fügten sich nahtlos in den Spielfluss ein, zeigten sichere Kombinationen und tolle Abschlüsse. Es passte eben wirklich alles. So spielten sie WSV Ludwigshafen: Sieger – Hummel (4), Toth (2), Schmitz, Härtel, Burger (1), Beck (2), Löw, Hettich (1), Oliver Görge (2), Martin Görge (7), Andreas Sommer (1), Johannes Sommer.

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