Ludwigshafen In dieser Schule geht’s nur um Fußball

Im Training wird in der Ballschule spielerisch Fußball gelernt.
Im Training wird in der Ballschule spielerisch Fußball gelernt.

Der FC Arminia aus Rheingönheim geht bei der Nachwuchsförderung ungewöhnliche Wege. Kinder zwischen drei und fünf Jahren können in der Halle des Vereins Fußball spielen. „Ballschule“ heißt das Projekt, das eigentlich aus einer Notsituation heraus geboren ist.

Freitagnachmittags kurz vor 16 Uhr wird es einmal richtig laut in der Halle der TG Frei Heil Rheingönheim. Mit Getrappel und Geschrei stürmt nacheinander ein Schwung Knirpse zwischen drei und fünf Jahren herein. Es sind die Kinder der Ballschule des FC Arminia 03 Ludwigshafen. Bei manchen bleiben die Eltern dabei und setzen sich zum Zuschauen in den Hintergrund. Andere bringen ihre Kinder und holen sie nach der Stunde wieder ab. Die meisten Minis schnappen sich sofort einen Fußball und rennen kickend durch die große Halle.

Trainer Gil Cruz schmunzelt nur, denn er weiß, dass der erste Bewegungsdrang bei den meisten Kindern sehr groß ist. In aller Ruhe baut er vier kleine Stationen auf und markiert mit Hütchen eine Auslinie, bevor er mit dem Training startet. „Wir sind mit Andreas Glück, Max Glück, Leon Balde und mir selbst zu viert und versuchen es so einzurichten, dass mindestens immer zwei von uns da sind. Wenn wie heute zwölf Kinder kommen, wird es schon ein bisschen schwierig, den Überblick zu behalten.“ Deshalb ist er ganz froh, dass noch der Praktikant des Vereins zum Helfen dazu kommt.

16 Kinder sind dabei

Im Sommer 2022 gab es so viele Anmeldungen bei den Bambini, dass im Nu zwei Mannschaften für den Freundschaftsspielbetrieb des Fußballverbandes angemeldet werden konnten. Die restlichen Kinder kamen zuerst einmal auf eine Warteliste. Das wurde als kein glücklicher Zustand empfunden, und so entstand die Idee der Ballschule. Mittlerweile sind es schon 16 Kinder, die spielerisch an den Fußball herangeführt werden.

Der Vater des vierjährigen Lian, Durin Ramiqi, hat früher selbst Fußball gespielt. „Ich bin zufällig auf das Angebot aufmerksam geworden, denn bisher habe ich einfach mit Lian nur so herumgedoddelt“, erzählt er in schönstem Pfälzisch. Jetzt könne sein Sohn ganz ungezwungen lernen, mit dem Ball umzugehen. Mittlerweile läuft das Training, alle spielen gemeinsam mit einem Ball über die vier aufgebauten Stationen. Danach werden zwei kleine Tore aufgestellt und zwei Teams gebildet. Eines zieht zur Unterscheidung Markierungshemdchen an. Dann wird Sechs gegen Sechs gespielt.

Natürlich wollen die meisten ins Tor. Deshalb gibt es bei manchen auch ein paar Tränchen, weil der Trainer die Torwartfrage entschieden hat. Auch Markus Kappel muss seinen Sohn Max kurz trösten, bevor er wieder mitspielt. Die Familie ist von Mannheim nach Rheingönheim gezogen, wohnt in der Nähe der Sportanlage und schätzt die familiäre Atmosphäre des Vereins. Der vierjährige Christian fällt mit seinem Ronaldo-Trikot auf. Man merkt, dass er schon ganz gut mit dem Ball umgeht, denn er kickt öfter mit seinen beiden älteren Brüdern, die im Verein spielen.

Elfmeter beliebt

Langsam nähert sich die Trainingsstunde ihrem Ende entgegen und einige der Jüngeren sind sichtbar schon ein bisschen müde. Als der Trainer fragt, wer denn noch gerne Elfmeter schießen möchte, schnellen die Finger in die Höhe. Max und Christian sind auch dabei und versenken ihre Bälle mit schönen Schüssen erfolgreich im Tor. Jubeln können sie schon, wie die Großen!

Nachdem jedes Kind in den Korb mit den Gummibärchen gegriffen hat, ist die Halle schnell leer und es kehrt wieder Ruhe ein. Sobald das Wetter mitspielt, wird sich die Ballschule wieder auf der Sportanlage am Hohen Weg treffen. Gil Cruz, der bereits eine Ausbildung zum Jugendcoach gemacht hat, will im Sommer den Trainerschein in Angriff nehmen und freut sich schon auf die neue Herausforderung.

Kontakt

www.fcarminia.de oder E-Mail: info@fcarminia.de

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