Ludwigshafen Immer mehr Falschparker im Hemshof

Die vielen Falschparker im Hemshof machen Antonio Priolo zu schaffen. Seit Langem schon fordert der SPD-Ortsvorsteher der Nördlichen Innenstadt deshalb mehr Kontrollen durch die Ordnungsbehörde. Die Stadt sagt nun zu, künftig zumindest hin und wieder Schwerpunktkontrollen durchführen zu wollen.

Priolo

zufolge wird durch nicht ordnungsgemäß geparkte Autos die Sicherheit der Anwohner, aber auch anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet. Es sei nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn die Feuerwehr bei einem Brand nicht durchkommt. Im Februar hatte der Sozialdemokrat deshalb mit Polizei und Feuerwehr an einem Abend die Stellen abgefahren, an denen er immer wieder Verstöße von Fahrzeughaltern feststellen konnte. Zwei Stunden sei man unterwegs gewesen, erzählt der Ortsvorsteher. Zwei Stunden, in denen nicht weniger als 80 Falschparker registriert worden seien. Zahlreiche Knöllchen wurden verteilt, einige Fahrzeuge abgeschleppt. Genutzt hat die ganze Aktion wenig. Bei einem Rundgang durch den Hemshof Anfang dieses Monats kann Priolo wieder an fast jeder Ecke auf falsch geparkte Autos deuten. „Und jetzt ist es Nachmittag“, sagt der Kommunalpolitiker, der selbst seit 1969 in dem Stadtteil lebt. Abends, wenn die Leute zu Hause sind und Besucher in den Stadtteil kommen, sehe es noch viel schlimmer aus. Und zwar Tag für Tag. Schon wenn der Ortsvorsteher nur sein Büro in der Gartenstraße verlässt, kann er inzwischen oft nur noch mit dem Kopf schütteln. Neuerdings gibt es direkt vor der Tür nämlich eine Feuerwehrzufahrt. Metallene Poller verhindern dort die Durchfahrt von der Prinzrengenten- in die Hartmannstraße. Dazu sind Halteverbotsschilder aufgestellt worden. Nutzen: gleich null. Stattdessen haben Anwohner hier schöne, neue Parkgelegenheiten für ihre Autos ausgemacht. „Und wenn man zu den Leuten dann etwas sagt, wird man nicht selten angepöbelt oder kriegt sogar Schläge angedroht“, entrüstet sich Priolo. Lange schon fordert er deshalb, die Stadt möge verstärkt den ruhenden Verkehr im Hemshof überwachen. Schließlich parkten die Leute auch deshalb falsch, weil sie wüssten, dass das in den meisten Fällen nicht geahndet wird. Außerdem wünscht sich der Ortsvorsteher, dass das Parkkonzept für den Stadtteil überarbeitet wird. Geprüft werden müsste, ob der Parkraum ausreichend ist, und ob, wenn nötig, die Schaffung weiterer Parkplätze möglich ist. Priolo könnte sich vorstellen, dass entlang der Leuschnerstraße weitere Parkplätze entstehen. Und, dass man in Gesprächen mit der BASF auslotet, ob auf deren Fläche nördlich der Fabrikstraße einige Stellflächen in allgemeine Parkplätze umgewandelt werden können. Natürlich wisse er, dass die Stadt knapp bei Kasse ist, sagt Priolo. „Aber ich denke, eine Stadt muss auch etwas investieren, damit eine Situation nicht ausartet.“ Die Steuerzahler hätten schließlich ein Recht darauf, dass etwas unternommen wird, um Ordnung zu halten. Auf Anfrage teilte die Verwaltung mit, sie plane, „im Rahmen der personellen Möglichkeiten verstärkt Schwerpunktkontrollen unter anderem im Hemshof durchzuführen“. Diese, heißt es in der schriftlichen Antwort weiter, sollten in unregelmäßigen Abständen und unangekündigt wiederholt werden, um den Autofahrern nicht die Möglichkeit zu geben, sich auf Kontrollen einzustellen. Wer einmal wachen Auges durch den Hemshof geht, dürfte erkennen, dass die Gefahr, Falschparker im Hemshof könnten versuchen, den städtischen Kontrolleuren ein Schnippchen zu schlagen, nicht allzu groß sein dürfte.

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