Ludwigshafen „Ich habe von Martin Röhrig profitiert“
Ludwigshafen. Überrascht zeigten sich Wegbegleiter von Martin Röhrig über dessen freiwilliges Aus als Jugendkoordinator und Jugendtrainer der Handballer der TSG Friesenheim. Röhrig wird zum 30. Juni dieses Jahres nach zwölf Jahren bei der TSG aufhören (wir berichteten gestern).
„Ich bin durch Martin Röhrig zur TSG Friesenheim gekommen“, sagt Cheftrainer Thomas König. Die Zusammenarbeit sei gut, aber manchmal auch mit Problemen behaftet gewesen, schildert König. Er rühmt jedenfalls die überdurchschnittliche Fachkompetenz von Röhrig. „Ich habe von ihm profitiert, denn er hat über die Jahre viele gute junge Spieler hervorgebracht.“ Das hat auch der Deutsche Handballbund (DHB) mitbekommen. Wohl auch deshalb war Röhrig der Ansprechpartner des DHB in der Region für all jene Nachwuchsspieler, die in der Eliteförderung des DHB sind. Seit 1. Januar 2015 ist er auch Mentor des DHB-Regionalkonzeptes für den Nachwuchs. Denn: Der Verband fordert mittlerweile, dass zwei Drittel der Ausbildung im individuellen Bereich vorgenommen wird. In diesem Segment betreut Röhrig die Friesenheimer Alexander Falk und Benedikt Bayer. Offen ist, ob er diese Aufgabe weiter führen kann, meinte Sommerfeld. Da möchte er abwarten, wer Nachfolger von Röhrig wird. Denn diese Person sollte vor Ort sein. „Ich schätze Martin Röhrig als einen äußerst kompetenten Fachmann im Jugendhandball, der sich auch gut an den Vorgaben des Deutschen Handball-Bundes orientiert und angepasst hat. Er hatte stets ein offenes Ohr für die Verantwortlichen des DHB. Es war bisher eine äußerst positive Zusammenarbeit mit ihm. Ich bedauere seinen Entschluss, in Friesenheim aufzuhören. Er wird sich die Entscheidung nicht einfach gemacht haben. Ich kenne ihn schon sehr lange und weiß, dass er gerne als Jugendkoordinator und Trainer tätig ist. Das war auch der Grund, weshalb der DHB ihn auch zum Mentor des Regionalkonzeptes für die talentierten Handballer in seiner Region berufen hatte“, sagte DHB-Jugendkoordinator Wolfgang Sommerfeld. Nicht nur Sommerfeld war überrascht von Röhrig Entschluss. Auch Dominik Claus wusste nichts davon. „Ich kannte diese Entscheidung nicht, insofern überrascht mich das schon. Ich wusste, dass es hin und wieder Probleme im Verein gab, aber dass Martin zu dieser Entscheidung gekommen ist, kommt für mich plötzlich“, sagt Claus, Kapitän der Jugendnationalmannschaft. Es sei schade, denn Röhrig habe viel dazu beigetragen, dass Claus sich sportlich so entwickelt habe. „Wir hatten vereinbart, dass er nach meinem Abitur mit mir die individuellen Einheiten fortsetzt. In der Vergangenheit konnte ich dies mit ihm in meinen Pausen an der Schule tun“, sagte Claus. Werner Fischer, Geschäftsführer der Spielbetriebsgesellschaft der TSG Lu-Friesenheim, war für eine Reaktion nicht zu erreichen. Er ist gerade in Australien im Urlaub. (mne/wij)