Ludwigshafen Hohe Wohnkosten: Gewerkschaftsbund fordert Mietenstopp

Fehlen laut DGB in Ludwigshafen: bezahlbare Wohnungen.
Fehlen laut DGB in Ludwigshafen: bezahlbare Wohnungen.

In Ludwigshafen sind 50,32 Prozent der Mieterhaushalte durch ihre hohen Wohnkosten überlastet. Das geht aus einer Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung, dem Forschungsförderwerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), hervor. Der DGB fordert einen Mietenstopp und mehr bezahlbare Neubauwohnungen.

Als überbelastet gilt laut Angaben des DGB, wer inklusive Betriebs- und Heizkosten mehr als 30 Prozent des Haushaltseinkommens für die Miete ausgeben muss. Laut Studie haben in Ludwigshafen 27,04 Prozent aller Haushalte sogar eine Mietbelastungsquote von mehr als 40 Prozent, und 13,97 Prozent müssen mehr als die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aufwenden, heißt es in einer Pressemitteilung. „Selbst bei guten Tarifabschlüssen fressen die Mieten die Einkommen zunehmend auf. Deswegen fordern wir von der nächsten Bundesregierung einen sechsjährigen Mietenstopp“, sagt Rüdiger Stein, Geschäftsführer der DGB Region Vorder- und Südpfalz.

Foto-Aktion am Samstag

Der geforderte Mietenstopp solle auch genutzt werden, um beim Bau bezahlbarer Wohnungen den Turbo einzuschalten. Für das konkrete Beispiel Ludwigshafen zeige die von der Hans-Böckler-Stiftung in Auftrag gegebene Studie: Selbst wenn alle Mieterhaushalte auf Wohnungen mit angemessener Größe und angemessenem Preis verteilt würden, fehlen in der Chemie-Stadt 7736 Wohnungen. Die Anzahl der Sozialwohnungen in Deutschland habe sich seit 2005 halbiert.

„Auf kommunaler Ebene brauchen wir eine bessere personelle Ausstattung der Bau- und Planungsämter, einen strategischen Ankauf von Flächen sowie die Stärkung der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft“, fordert Stein. Um der Forderung nach einem Mietenstopp Nachdruck zu verleihen, werde sich der DGB in Ludwigshafen am 19. Juni mit einer Foto-Aktion in Süd am bundesweiten Mietenstopp-Aktionstag beteiligen.

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