Ludwigshafen Hilfe für Gaziantep läuft an

Die Zerstörung im Erdbebengebiet ist riesig. Viele Menschen haben ihr Zuhause verloren und warten bei eisigen Temperaturen unter
Die Zerstörung im Erdbebengebiet ist riesig. Viele Menschen haben ihr Zuhause verloren und warten bei eisigen Temperaturen unter freiem Himmel auf Hilfe.

Verschiedene Akteure in Ludwigshafen organisieren unter Hochdruck Hilfe für die von einem schweren Erdbeben betroffene Partnerstadt Gaziantep in der Türkei. „Wir helfen, wo wir können“, versichert Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SDP). Warum Sachspenden derzeit nicht sinnvoll sind.

Am Rande der zweitägigen Hauptausschusssitzung im Pfalzbau berichtete OB Jutta Steinruck am Dienstagmittag, dass die Hilfe für Gaziantep angelaufen sei. Vieles komme schnell auf den Weg, weil Ludwigshafen eng mit der Großstadt an der Grenze zu Syrien verbunden sei. Es gebe viele persönliche Kontakte. „Die Betroffenheit hier bei uns ist überall sehr groß“, schildert Steinruck. Auf das Spendenkonto des Freundeskreises Ludwigshafen-Gaziantep seien in kurzer Zeit bereits mehrere Tausend Euro eingegangen. Geld werde derzeit vor Ort am nötigsten gebraucht, denn die komplette Infrastruktur sei zusammengebrochen. Daher kämen Sachspenden vorerst nicht zu den Opfern, appelliert die Verwaltungschefin an die Stadtgesellschaft, Geld zu spenden.

Hans-Uwe Daumann, der Vorsitzende des Freundeskreises Ludwigshafen-Gaziantep, bestätigt diese Einschätzung: Die Straßen in der betroffenen Region in der Türkei und in Nordsyrien seien vielerorts zerstört worden. Viele Verkehrsverbindungen seien zudem überlastet, weil die Menschen aus den Städten flüchten, so Daumann. Hinzu komme, dass die Türkei keine gebrauchten Waren ins Land lasse. „Daher sind Sachspenden unsinnig“, betont der Freundeskreis-Vorsitzende. Sie kämen nicht an oder würden an der Grenze beschlagnahmt.

Feuerwehrmann freigestellt

Aus Ludwigshafen hat sich nach Steinrucks Angaben bereits der erfahrene Feuerwehrmann und Krisenhelfer Murat Isik auf den Weg nach Gaziantep gemacht. Er sei freigestellt worden, um vor Ort Hilfe zu leisten, erklärte die OB. Weitere bei der Stadtverwaltung Beschäftigte hätten bereits angefragt, ob sie ebenfalls für die Hilfe im Erdbebengebiet freigestellt werden könnten.

Erdbebenopfer in Gaziantep, die Verwandte in Ludwigshafen haben, sollen hier aufgenommen werden. Dafür soll Steinruck zufolge gegebenenfalls wieder eine Außenstelle der Ausländerbehörde eröffnet werden. Aber zunächst müssten sich die Betroffenen an die Deutsche Botschaft wenden, denn sie benötigen für die Einreise nach Deutschland ein Visum. „Die Stadt will helfen“, betonte die OB.

Noch Fragen?

Der Freundeskreis Ludwigshafen-Gaziantep bittet um Geldspenden auf das vereinseigene Spendenkonto, Stichwort Erdbeben, Konto IBAN DE67 5455 0010 0191 2849 34 bei der Sparkasse Vorderpfalz. Die Spendengelder werden an die Katastrophenhilfe in der Südosttürkei weitergeleitet und sollen dort für die Erstversorgung mit Decken, Zelten, Öfen, Kohle und Winterbekleidung verwendet werden. Der Verein „Help me“ sammelt Geldspenden für die Menschen im betroffenen Gebiet unter dem Verwendungszweck Türkei, IBAN DE91 6709 0000 0093 5502 00 bei der VR Bank Rhein-Neckar. Mit diesen Spenden sollen Hilfsgüter in der Türkei besorgt und in das Krisengebiet um Gaziantep gebracht werden.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x