Ludwigshafen Gerner garniert den nächsten Streich

Ludwigshafen. Der SV Ruchheim (A-Klasse Nord) hat gestern Abend wieder einen Fußball-Landesligisten aus dem Verbandspokal gekegelt. 4:3 (2:1) gewann der SVR gegen den SV Phönix Schifferstadt und besiegte damit nach dem 4:2-Erfolg vor zwei Wochen gegen den SV Südwest Ludwigshafen den nächsten ambitionierten Landesliga-Verein. Damit steht der SVR nun in der vierten Runde.

David Gerner ist ein Schlitzohr. Der 22 Jahre alte Stürmer des SV Ruchheim ist für einen Stürmer fast schon zu klein. Gerner wirkt auch etwas wuchtig in seiner Erscheinung. Aber die Äußerlichkeiten trügen. Der Angreifer ist brandgefährlich, schnell – und ein eiskalter Vollstrecker. Gestern erzielte er drei der vier Ruchheimer Tore. Damit war Gerner voll in seinem Element. Er war immer da, wo etwas passieren könnte. Bei den beiden Verbandsligisten Ludwigshafener SC und dem ASV Fußgönheim schoss er in 92 Partien 31 Tore. „Ich habe einen guten Tag erwischt“, sagte Gerner gestern. Diese Erklärung mag zutreffen, ist aber zu einfach. Zum einen harmoniert Gerner mit seinem Sturmpartner Marc Erbach richtig gut und zum anderen müssen aus vier Chancen erst einmal drei Tore erzielt werden. So eine Quote haben nicht viele Stürmer. Dabei ist Gerner noch nicht einmal richtig fit. Er kam vor dieser Saison vom Verbandsligisten Fußgönheim und musste in der Vorbereitung erst einmal drei Wochen pausieren, weil er Probleme mit der Patellasehne hatte. Dann war er noch in Urlaub. Gestern aber lief es gut für Gerner – und den SV Ruchheim. Zumal der A-Klasse-Klub ohne zahlreiche Stammspieler auskommen musste. Aber Ruchheim überzeugte als Mannschaft. Jeder sprang für den anderen in die Bresche. Außerdem spielte der Spielverlauf den Gastgebern in die Karten. Schifferstadt vergab in der Anfangsphase mehrere gute Chancen, hätte 2:0 führen müssen. Dann verwandelte Gerner einen Foulelfmeter zum 1:0. Hindrichs erhöhte auf 2:0. Ruchheim spielte sich nun in einen Rausch und vergab mehrere gute Chancen. „Zur Pause müssen wir 3:0 oder 4:0 führen“, sagte SVR-Trainer Ralf Wieandt. Doch ein Fehler von SVR-Torwart Recknagel bedeutete das 2:1 durch Reichert. Den Anschlusstreffer konterte Ruchheim mit dem 3:1 durch Gerner. Nun ging es munter zu in einem guten Pokalspiel. Kevin Klein verkürzte wieder, doch im direkten Gegenzug erhöhte Gerner wieder auf 4:2. Es wurde nun eine hektische Schlussphase. Hizarci traf zum 4:3 - zu mehr reichte es nicht. „Ich habe die Jungs gewarnt“, sagte Schifferstadts Spielertrainer Marc Lautenschläger, „aber, wenn wir keine Tore schießen, dann rächt sich so etwas. Wir waren in vielen Situationen zu unentschlossen.“ Allerdings musste auch Lautenschläger auf zahlreiche Stammspieler verzichten. Dennoch wollte er dies nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Es war Pflicht, hier weiterzukommen“, sagte Lautenschläger.

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