Ludwigshafen Geld, Sex, Liebe, Tod
Während Sie diese Zeilen von mir lesen, bin ich bei einer Weiterbildungsveranstaltung in Kirchheimbolanden zum Thema Online-Journalismus. Dafür habe ich mich vor einer Woche bei Twitter angemeldet. Man muss ja mit der Zeit gehen. Ich habe zwar vieles noch nicht verstanden, was ein „Retweet“ ist zum Beispiel. Aber ich lasse mich gerne überraschen von unterhaltsamen, horizonterweiternden, interessanten Dingen. Die lustigste Mail seit langer Zeit habe ich kürzlich von einem Kollegen bekommen. „Schreib doch mal, warum Erich Klappstuhl der am meisten überschätzte Gitarrist der Welt ist“, schrieb er mir. „Ich halte zum Beispiel Tom Schaffert für besser als Clapton.“ Nun, da bin ich jetzt ein bisschen in der Bredouille. Ich muss nämlich gestehen, dass ich es nicht beurteilen kann, da ich noch nie die Gelegenheit hatte, Tom Schaffert live zu sehen. Vorher lässt sich einfach kein seriöser Vergleich anstellen. Der Gott der Gitarre? Tom Schaffert kann man wieder am Mittwoch, 26. Juni, 20 Uhr, bei einer Blues Session im Ludwigshafener Kulturzentrum Das Haus erleben. Der Eintritt ist frei. Um zuzuschauen, was Eric Clapton mit seiner Gitarre anstellt, muss man „etwas“ tiefer ins Portemonnaie greifen. Als ich vor ein paar Tagen geschaut habe, gab es für sein Konzert am Samstag, 8. Juni, 20 Uhr, noch ein paar wenige Karten für 123,60 Euro, die teureren Kategorien waren schon so gut wie ausverkauft. Kuttner kommt mit „Kurt“ Es geht irgendwie am Ende doch immer ums Geld. Meistens zumindest. Oder um Sex. Oder um Liebe. Oder um den Tod. Oder um alles. Wie in „Kurt“, dem neuen Roman der von mir sehr geschätzten Sarah Kuttner. Sie kommt am Mittwoch, 29. Mai, 20 Uhr, in die Alte Feuerwache in Mannheim und bringt ihr Buch mit, in dem sie von einer Familie erzählt, die nicht nur mit dem Alltagswahnsinn, sondern mit einer furchtbaren Tragödie zurechtkommen muss. Ein Ausblick aufs Sommertheater Erinnert sich noch jemand an Elling? Elling war ein schräger Vogel und der Titelheld eines ungeheuer liebenswürdigen norwegischen Films aus dem Jahr 2001. Das Theaterhaus G7 in Mannheim wagt sich jetzt an eine eigene Interpretation der literarischen Vorlage von Ingvar Ambjörnsen. Das Ein-Personen-Stück mit Jo Schmitt (Regie: Kathrin Sievers) ist am 5. und 6. Juli, jeweils um 20 Uhr zu sehen. Sie sagte, sie erinnere sich Noch einer meiner Lieblingsfilme ist „Breakfast at Tiffany’s“. Die Szene, in der Audrey Hepburn im Fenster sitzt und „Moon River“ singt (und dazu Gitarre spielt!), gehört für mich zu den schönsten der Filmgeschichte. Die amerikanische Band Deep Blue Something sieht das sicher ähnlich, denn mit „Breakfast at Tiffany’s“ hatte sie in den Neunzigern ihren größten Hit. Wie sie heute klingt, kann man am Dienstag, 28. Mai, 20 Uhr, im Mannheimer Capitol erleben. Die Kolumne Lieber ins Konzert oder in die Ausstellung gehen? Ins Musical oder zur Lesung? Das Kultur-Angebot in der Region ist groß. Worauf wir uns besonders freuen, erzählen wir freitags in der Kolumne.