Ludwigshafen FWG zu Sprachförderung in Kitas: Modell überdenken

Für die Freien Wähler hat sich das Modell der gleichmäßigen Förderung überholt.
Für die Freien Wähler hat sich das Modell der gleichmäßigen Förderung überholt.

In der Debatte um eine Fortführung der sogenannten Sprachkitas warnt vor die Freie Wählergruppe (FWG) Ludwigshafen vor einer wahllosen Förderung an der Realität vorbei.

Jungen Familien helfe weder Schönfärberei noch Wunschdenken, argumentiert Fraktionsvorsitzender Rainer Metz. „Maßnahmen, die nicht ausfinanziert sind, erfüllen nicht nur nicht ihren Zweck, sondern binden Mittel, die an anderer Stelle fehlen.“ Folglich nähmen erste Träger von Kindertageseinrichtungen bereits nicht mehr am staatlichen Programm für Sprachförderung teil, sondern gingen eigene Wege. Es sei unrealistisch, zu glauben, dass die bereitgestellten Mittel und die derzeitige Programmstruktur ausreichend seien.

Jährlich habe der Bund seit Einführung des Sprachförderprogramms je Kita 25.000 Euro Förderung bereitgestellt. Damit mussten etwa Stellen geschaffen werden, die aufgrund ihrer Zusatzaufgaben höher bezahlt wurden, so die FWG. Die Summe sei trotz allgemeiner Gehaltsanpassungen nie angepasst worden, die Mehrkosten blieben bei den Betreibern der Einrichtungen hängen. Jahrelang habe die Stadt dieses Defizit tragen müssen. Das sei angesichts der Haushaltslage nicht mehr realistisch.

„Demografischen Wandel bedenken“

Zudem berücksichtigten weder Land noch Bund den demografischen Wandel beim Nachwuchs. Jede Einrichtung werde in gleicher Höhe gefördert, unabhängig davon, ob sie in einer Großstadt oder im ländlichen Raum liege. „Wieviel wird wohl eine zusätzlich qualifizierte Stelle beim Thema Sprachförderung erreichen können, wenn man von einem vertrauten Umgang mit der Landessprache nicht mehr ausgehen kann“, fragt Metz. 2021 habe der Anteil jener ohne deutschen Pass stadtweit bereits bei 25 Prozent gelegen. Es wären weitaus mehr Mittel notwendig, um die gesetzten Ziele bei der Sprachförderung verlässlich in Angriff zu nehmen.

Die FWG fordert daher eine Neuordnung der Sprachförderung in den Kitas des Landes. Metz: „Es reicht nicht, laut nach Sprachförderung zu rufen und dabei die vorhandenen Situationen nicht ausreichend zu berücksichtigen.“

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