Ludwigshafen FWG: Pläne für Archiv und Museum ungenügend

Die Rhenushalle am Luitpoldhafen.
Die Rhenushalle am Luitpoldhafen.

Nach den Plänen der Stadtverwaltung sollen das Stadtmuseum und das Stadtarchiv in die Rhenushalle am Luitpoldhafen umziehen. Thorsten Portisch, der kulturpolitische Sprecher der FWG-Stadtratsfraktion, bezweifelt nun, ob der geplante Umbau der Halle mit Blick auf Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, ältere Besucher, Schüler sowie junge Familien sinnvoll ist.

Einer seit 10. März laufenden Ausschreibung des Landesbetriebs Häfen zum Umbau der Rhenushalle zufolge soll das Gebäude in seiner Struktur völlig unverändert bleiben, informiert die FWG. Das Thema Inklusion genieße bei der ausgeschriebenen Lösung keinerlei Priorität. Geplant sei nur ein einziger Publikumszugang an der Hafenseite. Da das Gebäude über kein Erdgeschoss verfügt, befinde sich der Eingang auf 1,14 Meter Höhe. Für alle, die keine Treppen steigen können, stelle dies ein echtes Problem dar, denn eine zulässige Rampe erfordere eine Mindestlänge von knapp 25 Metern, erklärt Portisch. Außenlifte könnten eine Lösung sein, fänden sich in der Planung jedoch genauso wenig wieder wie Fluchttreppen an den Stirnseiten des Gebäudes.

Das Raumkonzept orientiere sich ohnehin überraschend wenig an Besuchern, da die Ausstellungsräume des Museums im zweiten Obergeschoss untergebracht werden sollten. Ein Entwurf zur Gestaltung des Außenbereichs liege derzeit nicht vor. In den Fantasievisualisierungen des Planungsbüros sei dafür ein Containerhafen zu sehen. „Wer benötigt schon einen Stellplatz für Fahrrad oder Auto, wenn er mit dem eigenen Containerboot zum Museum fahren kann?“, fragt Portisch provokant.

Mietkosten von 25 Millionen Euro

In Anbetracht der Tatsache, dass die Stadt bei einer üblichen Mietdauer von 20 Jahren mindestens 25 Millionen Euro allein an Miete an das Land überweisen soll, sieht die FWG bei den Planungen doch noch sehr viel Luft nach oben. Die Freien Wähler plädieren dafür, das Projekt Rhenushalle ganz auf Halde zu legen.

Nach Ansicht der FWG sollten Alternativen zur Rhenushalle geprüft werden. Ob eine Verdopplung der Flächen für Stadtarchiv und Stadtmuseum erforderlich sei, bezweifelt Portisch. „Solange kein Vertrag unterzeichnet wurde, besteht noch immer die Möglichkeit, mit anderen Anbietern zu verhandeln und Mitbewerbern am Immobilienmarkt eine Chance für Alternativen zu geben“, fordert er die Verwaltung zum Umdenken auf. Die FWG verweist auf den Hauptbahnhof Ludwigshafen oder den Kulturm im Hemshof.

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