Ludwigshafen Fussball: Torfabrik gegen Mannschaft der Stunde

«LUDWIGSHAFEN.» Das Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga bestreiten am Sonntag, 15 Uhr, der SV Ruchheim und die FG 08 Mutterstadt. Es ist nicht nur das Duell des Zweiten gegen den Dritten, sondern auch ein brisantes Derby. Die beiden Orte trennen nur weniger Kilometer.

Die Ruchheimer sind die Torfabrik der Liga. 57 Treffer hat der SVR erzielt, das sind im Schnitt 3,6 pro Partie. Den größten Anteil daran hat Torjäger David Gerner, der schon 24 Mal erfolgreich war. Zu diesem Zeitpunkt der Saison hatte in diesem Jahrhundert noch kein Spieler so oft getroffen. „David ist ehrgeizig, trainingsfleißig und hat einen großen Siegeswillen“, sagt Trainer Tobias Ehrenberg. Der Knipser habe gute Laufwege und treffe im Strafraum meist die richtige Entscheidung. „Und er hat Mitspieler, die ihn gut in Szene setzen“, ergänzt der Coach. Die Rückholaktion Gerners, der Ruchheim vor Jahren kurz vor Transferschluss verlassen hatte, hieß nicht jeder gut. Doch der untersetzte Torjäger mit dem starken linken Fuß ist gereift und zählt mit 26 Jahren zu den Ältesten beim SV Ruchheim. Tobias Ehrenbergs Bruder und Co-Trainer Marco hat Gerner einst in der Jugend des Ludwigshafener SC trainiert. „Von daher kannten wir ihn und wussten, was wir bekommen“, sagt Coach Tobias Ehrenberg. Gerner zahlt das Vertrauen mit Leistung, Einstellung und Toren zurück. Er gilt als Toptransfer. Die Mutterstadter Serie von neun Partien ohne Niederlage, darunter acht Siege, die die FG zur Mannschaft der Stunde gestempelt haben, ist gerissen. „Das hatte sich schon gegen den ESV Ludwigshafen angedeutet“, sagt Trainer Michael Drese. Bei der Analyse ist er fündig geworden. „In vielen Spielen mussten wir an die Leistungsgrenze gehen. Das hat viel Kraft gekostet. Jetzt ist der Akku leer“, erklärt der Coach. Jedenfalls hat die erfolgreiche Zeit dafür gesorgt, dass sich die als Abstiegskandidat gehandelten Mutterstadter um den Ligaverbleib keine Sorgen mehr machen müssen. Ein Mosaiksteinchen dafür ist die Konstanz in der Aufstellung. „Wenn es läuft, gibt es kaum Anlass etwas zu verändern“, sagt Drese. Er kommt mit einem Kernkader von 16 Mann aus und baut fast durchgängig auf sein Offensivquartett mit Ozan Kolcak, den Reithermann-Brüdern Marco und Fabio sowie Simon Schneider. In der Abwehr hat sich Eigengewächs Simon Pankner zu einer echten Alternative entwickelte. Denkbar ist aber, dass in Ruchheim der routinierte Christian Schott aufläuft.

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