Ludwigshafen Fußgönheim fasst Fuß

FUSSGÖNHEIM. Zwei Siege nach der Winterpause, jeweils ohne Gegentor, haben die Lage beim Fußball-Verbandsligisten ASV Fußgönheim deutlich verbessert. Am Samstag, 15.30 Uhr, kann das Team im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten TuS Rüssingen weiter Boden gutmachen.

Der ASV Fußgönheim spielt die neunte Verbandsligasaison in seiner Vereinsgeschichte. Unter den ersten Fünf war der ASV am Rundenende noch nie platziert. Im Moment ist der fünfte Platz nur ein Punkt entfernt. „Die Mannschaft ist in guter Verfassung und hat in Rieschweiler 65 Minuten in Unterzahl problemlos weggesteckt“, sagt Trainer Jan Kamuf. Der Coach hatte in der Winterpause mit phasenweise täglichen Trainingseinheiten dafür gesorgt, dass der ASV konditionell auf der Höhe ist. In Unterzahl war Fußgönheim geraten, weil Steffen Euler die Rote Karte gesehen hatte. Für den Trainer war das allerdings eine zu harte Entscheidung. Den Ausfall kompensiert Florian Graberg, der nach seiner Erkältung wieder im Training ist. Dass der 28 Jahre alte Kamuf jünger als einige Spieler ist, will der Übungsleiter nicht überbewerten. „Wir pflegen einen respektvollen Umgang miteinander“, erklärt der ehemalige A-Jugend-Trainer. Dabei kommt ihm zugute, dass er eine pädagogische Ausbildung hat. Kamuf ist angehender Lehrer für Geschichte, evangelische Religion und Pädagogik. „Ich beginne bald mit dem Referendariat“, verdeutlicht der Coach. Kamuf arbeitet auch am DFB-Stützpunkt in Heidelberg. Fast scheint es so, als klebe Furkan Konur die Kugel am Fuß. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler des Ludwigshafener SC hat eine ganz enge Ballführung, ist antrittsschnell und verwirrt die Gegenspieler oft mit einem überraschenden Richtungswechsel. Fußballerisch ist der vor gut einem Jahr aus der Türkei zum LSC gekommene Rechtsfuß eine Augenweide. Gegen Neustadt war er mit zwei Torvorbereitungen der entscheidende Mann. So einer weckt Begehrlichkeiten bei anderen Klubs, zumal der Techniker noch jung ist. Doch Konur legt sich früh auf einen Verbleib beim LSC fest. „Ich fühle mich wohl, bin glücklich hier und habe zugesagt“, sagt der Mann mit der Nummer 16. „Furkan ist ein Fixpunkt im Team und wenn er sich in den Dienst der Mannschaft stellt, ist er sehr wertvoll für uns“, erklärt Trainer Toni De Simone. Die nächste Bewährungsprobe für die Hochfelder folgt am Samstag, 15 Uhr, im Heimspiel gegen die SG Rieschweiler. „Wenn wir defensiv so konzentriert sind wie gegen Neustadt, dann können wir uns einen weiteren Mitkonkurrenten vom Leib halten“, betont De Simone. Gewinnt der LSC, beträgt der Vorsprung vor dem Gegner zehn Punkte. Ein Selbstläufer wird das jedoch nicht. Im Hinspiel gab es ein schwer erkämpftes 2:2. Ediz Sari, der Teamchef des TDSV Mutterstadt, ist ein Mann offener Worte und redet nicht um den heißen Brei herum. „Ich habe mal nachgerechnet. Entscheidungen der Schiedsrichter zu unseren Ungunsten haben uns neun Punkte gekostet“, sagt der Teamchef. Am vergangenen Sonntag in Zeiskam führte ein laut Sari unberechtigter indirekter Freistoß im Strafraum zum späten 1:1. Eine bewusste Benachteiligung schließt er aus: „Die Unparteiischen werden ja beobachtet. Aber es fällt auf, dass 50:50-Situationen oft gegen uns gepfiffen werden.“ In Zeiskam hatte der Teamchef Hüseyin Yagmurkaya als Innenverteidiger für den gesperrten Gökhan Dogan aus dem Hut gezaubert. Der 24 Jahre alte Abwehrspieler hatte sich aus beruflichen Gründen schon in die Reserve verabschiedet und gab jetzt überraschend ein Saisondebüt. Da Dogan wie der ebenfalls gesperrte Chrisovalantis Davanis noch eine Woche pausieren muss, bleibt Yagmurkaya im Spiel am Sonntag, 15 Uhr, bei Fortuna Mombach im Team. Der Vorjahres-Vizemeister ist als derzeit Zehnter die große Enttäuschung in dieser Runde. In der Winterpause gab es ein Großreinemachen. Etliche Spieler gingen, andere kamen – ohne Erfolg. Zuletzt setzte es eine 1:7-Pleite in Waldalgesheim. (thl)

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