Ludwigshafen Flotte Pfoten, heißes Rennen

Rufen, quietschen, locken: Die Hunde müssen die Strecke allein bewältigen.
Rufen, quietschen, locken: Die Hunde müssen die Strecke allein bewältigen.

«Oggersheim.» Der Verein der Hundeliebhaber (VdH) Oggersheim 1920 hat am Sonntag bei bestem Sommerwetter die Hunde flitzen lassen. Das Hunderennen für Jedermann setzt keine Vereinsmitgliedschaft voraus: Der gemeinsame Spaß steht im Vordergrund und hat tatsächlich viele Hundebesitzer auf das Vereinsgelände gelockt.

In der heißen Sommersonne treten 63 Hunde in verschiedenen Alters- und Größenklassen gegeneinander an. Eine Messlatte hilft bei der Einteilung, wenn die Größenangabe des Besitzers nicht ganz mit dem Augenmaß von Rainer Lebert, der die Meldestelle betreut, übereinstimmte. „Wir haben viele Wiederholer, die kommen jedes Jahr“, erzählt er. Eine Zeitmessanlage liefert die Daten vom Rennen, per Hundesportprogramm werden sie im Computer verarbeitet. So läuft die Auswertung recht zügig – und Daten von vorherigen Jahren können problemlos übernommen werden. Die Strecke beträgt 50 Meter und ist mit Zäunen nach außen begrenzt. Die Besitzer führen ihre Hunde zum Start. Dort werden sie von Helfern festgehalten, während ihre Menschen mal mehr, mal weniger schnell bis zum Ziel laufen. Dann heißt es rufen, locken, quietschen. Viele Hunde stemmen sich schon beim Weglaufen der Besitzer gegen die Leine. Andere warten ganz entspannt auf das Startsignal. Für die Gewinner gibt es vom Verein Pokale, Medaillen und Urkunden. Sponsoren haben Geschenktüten mit Futter gefüllt. Nach der ersten Runde wird gespannt auf den Zwischenstand geschaut. Doch der gibt wenig Auskunft über die Siegchancen, denn nur der schnellste Lauf wird gewertet. So kann auch ein Hund, der sich beim ersten Mal ablenken ließ, in der zweiten Runde der Schnellste sein. Dadurch kann zum Beispiel Dalmatiner Seneca Boden gutmachen. Er ist taub und wird deshalb beim zweiten Durchgang an der Leine geführt. Ein Rufen und Winken hatte er beim ersten Mal über die Distanz schlicht nicht verstanden. Zum Animieren des Hundes ist alles erlaubt. Manchmal hilft der beste Hundefreund, der im Ziel wartet, manchmal eine Leberwursttube, manchmal auch einfach nur das geliebte Herrchen, das der Vierbeiner eigentlich gar nicht so weit weggehen lassen will. In der Pause sind bei den Zweibeinern vor allem die kühlen Getränke und das Eis beliebt. Aber auch Gyros, Bratwurst, Kuchen und Waffeln finden Abnehmer. Die Hunde suchen derweil den Schatten und springen zur Abkühlung in mit Wasser gefüllte Plastikmuscheln. Manche können nach der Erfrischung noch etwas an Geschwindigkeit zulegen, anderen wird es gegen Mittag zu heiß, um sich schnell zu bewegen. Bei den Hunden der größten Klasse ab 55 Zentimetern ist Angel von Kevin Herbig mit 4,52 Sekunden Schnellste. Irmgard Welkers Ava kommt bei den Hunden bis 55 Zentimeter aufs Siegerpodest. In der Gruppe bis 45 Zentimeter gewinnt Aska von Yvonne Glufke. Bei den Hunden bis 35 Zentimeter läuft Dino, angefeuert von Carolin und Corinna Eicher, mit 4,89 Sekunden die Bestzeit. Bei den jungen Hunden liegt Lucky von Marcel Herbold vorn. Die Welpenklasse gewinnt Sabrina Beckmanns Dori mit 6,69. Die Senioren zeigen sich ebenfalls flott: In der Klasse ab acht Jahren siegt Lucy von Isolde Geis mit beachtlichen 4,55 Sekunden. Die Windhundklasse, die aufgrund ihrer fürs Rennen gedachten Züchtung extra gewertet wird, gewinnt Finnley von Tabitha Küppers.

x