Ludwigshafen Fichtner redet Klartext

Mehring. Tief enttäuscht war Thomas Fichtner, Trainer des Rheinland-Pfalz/Saar-Oberligisten FC Arminia 03 Ludwigshafen, von dem, was seine Mannschaft am Samstag im Auswärtsspiel bei Aufsteiger SV Mehring geboten hatte. Nach einem 1:0 zur Pause ging man noch mit 1:4 unter. Eine Niederlage, die Fichtner als auch „in dieser Höhe verdient“ bezeichnete (REINPFALZ am SONNTAG berichtete).

Die bei einer ortsansässigen Pizzeria bestellte Wegzehrung blieb wohl den meisten Arminen am Samstagabend auf der Rückfahrt von der Mosel an den Rhein fast im Halse stecken – die Enttäuschung nach einer desaströsen zweiten Halbzeit war riesengroß. „Wir haben es ja nicht zum ersten Mal in dieser Saison erlebt, dass auf eine gute erste Halbzeit eine schlechte zweite gefolgt ist. Es kann nicht immer noch so gut gehen, wie zuletzt gegen Gonsenheim“, meinte Mittelfeldspieler Manuel Maier. Im Heimspiel zuvor hatte man nach einem 3:0 zur Pause noch ein 3:2 gegen den SV Gonsenheim über die Runden gebracht. Und auch einige Spiele zuvor genügte eine gute Halbzeit nicht, um die Punkte zu behalten. Diesmal reichte die knappe 1:0-Führung, welche der 25-Jährige selbst mit einem beherzten Solo eingeleitet und die Tim Amberger nach Foul von Mehrings Schlussmann Philipp Basquit an Maier per Strafstoß besorgt hatte (25. Minute), nicht. „Mehring hat in der zweiten Halbzeit gepresst. Wir haben komplett die Ordnung verloren“, gestand Maier ein. Gerade er war im ersten Durchgang über die rechte offensive Seite der Arminia sehr agil, ging dann aber in der zweiten Hälfte wie seine Teamkollegen auch komplett unter. Ein herber Leistungseinbruch. „Das war unterirdisch und einfach sauschlecht“, wurde Coach Fichtner in seiner Spielanalyse sehr deutlich. Mehring habe nach der guten ersten Halbzeit seiner Mannschaft, in der „wir es versäumten, das 2:0 zu machen“, auf einmal nach Belieben schalten und walten können. „So geht es nicht. Ich bin maßlos von meiner Mannschaft enttäuscht“, zeigte Fichtner kein Verständnis für den deutlichen Leistungsabfall. Er musste aber auch anerkennen, dass sich die mit zehn Punkten aus den ersten vier Spielen so stark gestarteten, zuletzt aber neunmal sieglosen Mehringer nach dem Wiederanpfiff in die Partie hineingebissen hatten. Dafür hatte deren Coach Frank Meeth „so laut, wie es meine Stimme hergab“, auf seine zunächst harmlosen Mannen in der Halbzeitpause eingeredet. Stellte Meeths Pendant Fichtner zumindest am Samstag die Mentalität seiner Schützlinge infrage, sieht Mittelfeldakteur Manuel Maier eher ein „Kopfproblem“ im Team – eines, das aber schon länger anhält. Als Aufbaugegner soll nun am kommenden Freitag, ab 19.30 Uhr, das unverändert punktlose Schlusslicht SVN Zweibrücken dienen. „Da zählt nur ein Dreier. Hier müssen wir auch insgesamt eine deutliche Reaktion zeigen“, stellt Maier klar.

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