Ludwigshafen FDP-Urgestein Glahn wird 80 Jahre alt

Harald Glahn
Harald Glahn

Ruhig, sachlich und beharrlich – so hat Harald Glahn jahrzehntelang erfolgreich Politik gemacht. Am Samstag feiert er seinen 80. Geburtstag. Der FDP-Politiker ist viele Jahre die liberale Stimme der Stadt gewesen.

Eine Karriere in der Politik hatte Glahn zunächst gar nicht angestrebt. Der gebürtige Frankfurter ist in Dellfeld bei Zweibrücken aufgewachsen und studierte nach dem Abitur Theologie und Pädagogik. Er arbeitete dann fünf Jahre als Pfarrer. Das hat ihn und auch sein Auftreten geprägt. Er kann reden, zusammenführen und Kompromisse finden.

Als Vikar kam Glahn 1969 nach Oggersheim. 1973 wurde der Pfarrer in die Staatskanzlei nach Mainz berufen, wo er in der Landeszentrale für politische Bildung arbeitete. An seinem Wohnort Ludwigshafen engagierte er sich auch kommunalpolitisch. 1978 rückte er an die Spitze des FDP-Kreisverbands Ludwigshafen, den er ebenso wie die Stadtratsfraktion nachhaltig geprägt hat. 1993 wurde der Liberale Staatssekretär im Bildungsministerium, 2001 dann im Wirtschaftsministerium in Mainz. Er arbeitete unter anderem eng mit Rainer Brüderle (FDP) und Rudolf Scharping sowie Kurt Beck (beide SPD) zusammen. Beharrlich beackerte Glahn weiter das kommunalpolitische Feld in Ludwigshafen, was für die FDP in der „roten Arbeiterstadt“ Ludwigshafen nicht einfach war. So war die FDP ein Jahrzehnt nicht im Stadtrat vertreten. Glahn führte die Liberalen zurück.

Harald Glahn 2009 im Stadtrat.
Harald Glahn 2009 im Stadtrat.

Konflikt mit OB Schulte

Mit Oberbürgermeister Werner Ludwig (SPD) kam er aus, mit dessen Nachfolger Wolfgang Schulte geriet er aneinander – weil der sich eine Feier zu seinem 50. Geburtstag unter anderem von den Technischen Werken Ludwigshafen und dem Klinikum bezuschussen ließ. Schulte zahlte das Geld schließlich zurück. Mit OB Eva Lohse (CDU) kam der Liberale wiederum gut klar.

Seinen Einfluss und seine Kenntnisse hat Glahn zugunsten von Ludwigshafen eingesetzt: Die Gründung der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) und der Fachhochschulstandort sind mit ihm vorangekommen. Das Ostasieninstitut hat Glahn mit ins Leben gerufen. Auch das Projekt Rheinufer Süd hat er unterstützt. Glahn war 14 Jahre Mitglied im FDP-Landesvorstand, zweimal verhandelte er der Koalitionsvereinbarung sozialliberalen Landesregierungen mit. Staatssekretär blieb er bis 2004.

Liberale geprägt

Er war jahrzehntelang die liberale Stimme in seiner Heimatstadt. Glahn war klug genug, politische Talente wie die den heutigen FDP-Fraktionsvorsitzenden Thomas Schell und den Parteichef Hans-Peter Eibes zu fördern. So konnte er sich schließlich altersbedingt aus der aktiven Kommunalpolitik zurückziehen – natürlich steht er bis heute seinen Nachfolgern noch mit Rat und Tat zur Seite. Die Glückwünsche seiner Partei an ihn zum 80. Geburtstag sind aufrichtig gemeint. Der Vater dreier Kinder ist bis heute kulturinteressiert und weiß ein gutes Glas Rotwein zu schätzen.

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