Ludwigshafen Eine Standpauke als Weckruf

«LUDWIGSHAFEN.» Fußball-Verbandsligist Arminia Ludwigshafen ist weiterhin unbesiegt und hat mit dem 11:2 (4:2)-Kantersieg gegen den Aufsteiger TuS Rüssingen für das erste zweistellige Ergebnis in dieser Verbandsliga-Saison gesorgt.
Elf Treffer waren den Rheingönheimern seit dem Jahrtausendwechsel noch nie in einer Partie gelungen. Für das Schützenfest gab es in erster Linie drei Gründe. Der Gegner war miserabel und in der zweiten Hälfte von Verbandsliga-Format weit entfernt. Zweitens steigerte sich der FCA nach der Pause enorm und schließlich stimmte die Chancenverwertung. Aus 16 Möglichkeiten machte die Arminia elf Treffer – ein hervorragender Wert. Doch damit es zu einer derartigen Torflut kam, waren klare Worte des Trainers in der Kabine nötig. „Was wir in der ersten Hälfte abgeliefert haben, war eine Frechheit. Einstellung und Engagement haben gefehlt. Das war indiskutabel und arrogant“, kritisierte Marco Laping sein Team. Die Rückwärtsbewegung sei mies gewesen und zwei Gegentore inakzeptabel. Dabei hätten die biederen Rüssinger, bei denen nur Sencer Koc und Bartosz Franke Verbandsliga-Niveau aufwiesen, sogar noch das eine oder andere Tor mehr erzielen können, weil sich im Defensivverbund bei der Arminia riesige Lücken auftaten. „So darf man sich seinem Publikum nicht präsentieren. Bei Ballverlusten hat man sich ausgeruht. In der Pause hätte ich acht Mann auswechseln können“, grollte der Coach. Beleg für Lapings Zorn: Bereits nach 18 Minuten schickte er die Auswechselspieler zum Aufwärmen. Mittelstürmer Gianluca Ferraro sprach davon, „dass uns der Trainer in der Kabine zusammengefaltet hat“. Dennoch führte der FCA, bei dem viel über die linke Seite lief, 4:2, weil die Gastgeber flinker und laufstärker waren als der überforderte Gast, dem es an mannschaftlicher Geschlossenheit fehlte. Laping brachte zur zweiten Halbzeit Nauwid Amiri und Rik Hiemeleers, was eine gute Entscheidung war. „Wir haben Dampf gemacht und uns torhungrig gezeigt. Ich war nach der Verschnaufpause, die mir der Trainer gegeben hat, richtig heiß und wollte dem Spiel meinen Stempel aufdrücken“, äußerte sich Amiri. Er bewegte sich zwischen den Linien des TuS, war vom Gegner nicht zu greifen und erzielte drei Tore. Hiemeleers nutzte mit seiner Schnelligkeit geschickt die Räume der immer mehr nachlassenden Gäste und bereitete drei Tore mit präzisen Flanken vor. Vier Treffer und eine Vorlage – so lautete der Arbeitsnachweis Ferraros. Der Angreifer wirkte beweglich, bewies seinen Torriecher und war im Abschluss stark. „Vier Tore tun einem Stürmer gut, das ist ein schönes Gefühl. Ich glaube, die zweite Halbzeit war versöhnlich, da haben wir Rüssingen mit unserer Schnelligkeit überrannt“, sagte Ferraro. Ähnlich sah es auch der Coach: „Nach dem Wechsel waren wir mit der Dreierkette im Zentrum kompakter, der Gegner hatte nur noch eine Chance. Wir haben gut nach vorne gespielt, das war absolut okay.“ Einwurf So spielten sie Arminia Ludwigshafen: Urban – Stiller, Rillig (57. Schwehm), Böcher, Braun – Lindner – Amos (46. Hiemeleers), Sorg, Pantano, Amberger (46. Amiri) – Ferraro.