Ludwigshafen Eine Klasse für sich

LUDWIGSHAFEN. Eine überragende Saison hat Alemannia Maudach mit der Meisterschaft der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz Süd gekrönt. Damit kehren die Maudacher in die A-Klasse Nord zurück, aus der der Verein im Mai 2009 abgestiegen war.

Die nackten Zahlen belegen, dass der SC Alemannia Maudach die Ausnahmemannschaft in dieser Runde war: Das Team holte 78 von 90 möglichen Punkten, verlor nur zwei Spiele und hatte elf Zähler Vorsprung vor dem Tabellenzweiten, dem FSV Oggersheim. Maudach schoss mit Abstand die meisten Tore (134) und musste die wenigsten Treffer hinnehmen (19). In 14 der 30 Partien erzielten die Gelb-Schwarzen fünf oder mehr Tore. Doch wer glaubt, der Titel sei ein Selbstläufer gewesen, der irrt. „Vor der Serie gab es einen Umbruch. Vier Stammspieler und Leistungsträger haben uns verlassen, dafür habe ich fünf A-Junioren eingebaut“, berichtet Trainer Dietmar Wenzel. Die Alemannia erntet jetzt die Früchte ihrer vor Jahren intensivierten Jugendarbeit. Das Saisonziel hatte der 49 Jahre alte Coach, der seit drei Jahren am Unteren Grasweg tätig ist, mit Platz drei bis sechs angegeben. Angesicht der personellen Veränderungen eine realistische Vorgabe. Seine Mannschaft belehrte ihn eines Besseren. Dass die B-Klasse nach dem Aufstieg des SV Ruchheim und von 08 Mutterstadt II im Vorjahr in der Spitze nicht mehr so stark ist, schmälert den Erfolg der Alemannen nicht. Der Saisonstart schien den Skeptikern indes recht zu geben. Maudach holte aus den ersten drei Partien nur vier Punkte, kam beim ASV Edigheim nicht über ein 1:1 hinaus und unterlag dem Ludwigshafener SC II 1:2. „Knackpunkt war das Spiel beim ASV Birkenheide. Das hat uns einen Schub gegeben“, erinnert sich Wenzel. In der Partie am 25. August lag die Alemannia zweimal zurück, musste nach der 3:2-Führung den Ausgleich hinnehmen und gewann dennoch 4:3. Nach fünf Siegen in Folge hatte das Team am 22. September erstmals die Tabellenführung übernommen und bis zum Ende nicht mehr abgegeben. Auf ein richtiges Tief der Maudacher wartete die Konkurrenz bis zum Schluss vergeblich. Gründe für diese fantastische Saison gibt es viele. „Die Trainingsbeteiligung war durchweg hoch, wir sind von Verletzungen verschont geblieben und es gab keine Unruhe von der Ersatzbank“, nennt der Trainer drei davon. Dass die Reservisten nicht murrten, lag an der Rotation Wenzels, der immer mal wieder das Personal wechselte. Somit hielt er alle Akteure bei Laune und verschaffte jedem Spielpraxis. Der Coach legt auch gesteigerten Wert darauf, dass die spielstarke Formation viel kombiniert. Für die Tore zeichnete in erster Linie ein Quartett verantwortlich. Semih Kaplan, Pascal Seitz, Thimo Boos und Julien Jubin erzielten alle weit über 20 Treffer und zusammen mehr als 100 Tore. Zum „Spieler der Saison“ kürte Wenzel allerdings einen anderen: Den zuverlässigen Rechtsverteidiger Marc Schumacher. Das junge Team, das bis auf Routinier Sebastian Maier durchweg zwischen 18 und 24 Jahre alt ist, hat noch großes Entwicklungspotenzial. Und eine Nachricht wird nicht nur die Maudacher, sondern auch die künftigen Gegner freuen: „Wir planen, einen Naturrasenplatz zu bauen“, verrät Wenzel. Dann passt auch die Adresse Unterer Grasweg besser zur Alemannia. (thl)

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