Faustball Ein versöhnliches Ende

Oppaus Julian Kuntz (rechts) gegen Lucas Kiermeier von Waibstadt.
Oppaus Julian Kuntz (rechts) gegen Lucas Kiermeier von Waibstadt.

Die Zweitliga-Faustballer des TB Oppau unterlagen Spitzenreiter TV Waibstadt, wuchsen dann aber gegen den TV Wünschmichelbach über sich hinaus. Dank eines Allrounders.

Mit einem Küsschen von seiner Freundin und einem Käsebrötchen in der Hand feierte Felix Schulze seinen ersten Erfolg mit dem Team des TBO in der eigenen Halle. „Es hat einfach Spaß gemacht“, sagte Schulze nach dem Spieltag. Der lief für ihn und seine Mannschaft nicht komplett nach Maß. Im Gegenteil. Eigentlich war sogar mehr drin für die Ludwigshafener.

Die erste Begegnung gegen den TV Waibstadt verlor das Team, trotz ordentlicher Leistung, mit 1:3 (5:11, 2:11, 11:7 und 9:11). „Der eine Satz den wir gewonnen und der zweite, an dem wir gerochen haben, war schon mehr als das, wir uns ausgemalt hatten“, sagte TBO-Coach Matthias Bog nach der ersten Partie. Sein Kapitän Timo Bernhardt war enttäuscht darüber, dass es sein Team nicht schaffte, dem Spitzenreiter ein Bein zu stellen. „Wir führten im vierten Satz schon mit 9:4, haben es aber dann aus der Hand gegeben“, erklärte der Zuspieler.

Im zweiten Satz Faden verloren

Aus der Hand gegeben hätte der TBO auch fast die zweite Begegnung gegen den TV Wünschmichelbach. Nach eineinhalb Sätzen sah es so aus, als würde Oppau kurzen Prozess mit den Gästen machen. Beim Stand von 1:0 nach Sätzen und 7:1 nach Bällen im zweiten Satz verlor der TBO vollkommen den Faden – und die Sätze zwei und drei mit 9:11 und 7:11. „Wir müssen ein 7:1 einfach nach Hause schaukeln“, ärgerte sich Trainer Matthias Bog. „Wir fangen vorne an zu viel zu denken. Anstatt den sicheren Ball zu spielen, wollen wir es schön machen“, monierte er. Bog griff ein, nahm Angreifer Julian Kuntz vom Feld und brachte Routinier Alexander Szymanski. Der rückte auf die Position von Felix Schulze, der die vakante Position im Angriff übernahm.

Für Schulze war es eine eher ungewohnte Position. „Es war heute das erste Mal, dass ich während eines Spieltages vorgezogen wurde. Ich fühle mich da eigentlich recht wohl“, erklärte der sympathische Sportler. Sein Rollentausch war ein Glücksgriff, wie sich herausstellen sollte. Nach dem Ausgleich zum 2:2 nach Sätzen musste der fünfte Satz die Entscheidung bringen. Und da war Schulze schon früh mit einer unglaublichen Rettungsaktion zur Stelle. Einen Ball von TV-Angreifer Tim Lutz erhechtete er und sorgte damit für den ersten Punkt im Entscheidungssatz. „Gerechnet habe ich damit nicht, aber man darf keinen Ball aufgeben. Es freut mich natürlich, wenn ich solche Bälle bekomme“, sagte der Sportler.

Ein Sieg der Moral

Den zweiten Punkt steuerte er selbst bei und leitete den Weg zum Sieg mit ein. „Er ist so etwas wie der Matchwinner im fünften Satz“, lobte Bog seinen Allrounder. „Felix hat eine verdammt souveräne Rolle im Angriff gespielt. Die Zweitschlagleistung war sehr flexibel“, fügte der Trainer an. Bog durfte am Ende des Tages mit dem Ergebnis zufrieden sein, denn durch den 3:2 (11:8, 9:11, 7:11, 11:5 und 11:6)-Erfolg über den TV Wünschmichelbach und die 2:2 Punkte befindet sich der TBO noch immer im oberen Tabellendrittel. „Es war ein Sieg der Moral, dass wir uns aus dem Loch herausgekämpft haben. Mit 6:2-Punkten sieht die Welt schön aus“, freute sich der Coach.

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